Der gefährlichste Laptop der Welt wurde versteigert
«The Persistence of Chaos», was auf Deutsch übersetzt «Die Beständigkeit des Chaos» bedeutet. So heisst der Laptop, der vor wenigen Tagen über das Internet für versteigert wurde. Das Besondere an diesem Gerät: Es handelt sich um den gefährlichsten Laptop der Welt.
Noch am 20. Mai belief sich das Höchstgebot auf 700'000 Dollar. Jeder konnte sich über eine Webseite bis zum 27. Mai um 18 Uhr an der Auktion beteiligen. Ein Countdown zeigte die noch verbleibende Zeit an. Am Ende wurde das virenverseuchte Gerät für 1,345 Dollar verkauft. Wer den Laptop ersteigert hat ist bislang unklar.
Und deshalb soll der Computer so gefährlich sein
Der chinesische Performance-Künstler Guo O Dong hat die sechs schädlichsten Schadprogramme der Internet-Geschichte gleichzeitig auf ein Samsung NC10-14GB Netbook geladen. Jahrgang 2008, Betriebssystem Windows XP.
Das Gerät ist mit den sechs gefährlichsten Schadprogrammen der Welt infiziert. Die Schadprogramme sollen zusammen etwa 95 Milliarden Dollar Schaden verursacht haben. Diese sechs auf dem Laptop installierten Viren, machen den Computer zum gefährlichsten der Welt:
- «ILOVEYOU»
Ein Computerwurm, der am 4. Mai 2000 per Mail oder Filesharing verbreitet wurde. Er wurde von den Philippinen abgesetzt und lässt sich anhand der E-Mail-Betreffzeile «ILOVEYOU» und dem Anhang «LOVE-LETTER-FOR-YOU. txt. vbs» erkennen .Die Schadsoftware verursachte Schaden von mehr als 10 Milliarden Dollar weltweit. - «MyDoom»
Ein Computerwurm, der am 26. Januar 2004 erstmals gesichtet wurde. Es handelt sich um den bisher am schnellsten und weitest verbreiteten Computer-Wurm. Er wurde über Spam-Nachrichten übertragen und verursachte Schaden im Wert von etwa 38 Milliarden Dollar. - «SoBig»
Die Schadsoftware verbreitete sich über E-Mail und infizierte Hunderttausende Rechner. Als verursachter Schaden werden weltweit 37 Milliarden Dollar genannt. - «WannaCry»
Noch nie hat eine Malware weltweit in so kurzer Zeit so viele Computer beschädigt. Die Schadsoftware verbreitete sich im Mai 2017 und attackierte mehr als 200.000 Computer in 150 Ländern. Die Schadsoftware verlangte von Nutzern Lösegeld in Form von Bitcoin. - «DarkTequila»
Von dieser Malware sind vor allem Nutzer aus Lateinamerika betroffen. Sie greift vor allem Bankinformationen und Unternehmensdaten ab. - «BlackEnergy»
Die Schadsoftware aus Russland soll unter anderem für einen Angriff auf ukrainische Regierungseinrichtungen angewendet worden sein. Sie soll 2015 einen massiven Stromausfall im Land verursacht haben.
Kritik an Online-Kultur
Für Dong soll die Versteigerung Kritik an der heutigen Online-Kultur ausdrücken und auf die Gefahren von Schadprogrammen hinweisen. Dies gelte sowohl für Firmen als auch Privatpersonen, die sich besser schützen müssten.
Der Verkauf von Malware ist in den USA verboten. Der Versteigerung war nur deshalb möglich, weil das Ganze als Kunstwerk gilt. Der Laptop ist von allen anderen Systemen isoliert, damit er keinen Schaden anrichten kann.