Wallisellen

Hundehalter entdeckt Rehkadaver ohne Kopf und Rücken

Beim Spaziergang im Hardwald macht ein Hundehalter eine grausige Entdeckung. Das, was er erst für ein Stück Fleisch hält, entpuppt sich als ein totes Reh. Gehäutet, geköpft und ohne Rücken liegt das tote Tier auf dem Waldboden. Jagdaufseher und Polizei hegen einen grausigen Verdacht.

Beim Spaziergang im Hardwald bei Wallisellen geht ein Hündeler der Fährte nach, die sein Hund aufgenommen hatte. Die feine Nase des Tiers führt den Mann zu etwas, was dieser erst für ein Stück Fleisch hält. Erst bei genauerer Betrachtung stellt der schockierte Hundehalter fest, dass es sich um ein ganzes Tier handelt. Zumindest fast.

Schockierter Hundehalter alarmiert Polizei

Das tote Etwas, das vor ihm liegt ist ein Reh. Dem Wildtier wurde das Fell abgezogen, der Kopf und der Rücken entfernt. Schockiert meldet der Mann den Fund der Polizei. Wie der Jagdaufseher Gregor Schäppi gegenüber dem «Zürcher Unterländer» bestätigt, habe der Mann genau richtig gehandelt. «Wer im Wald einen solchen Fund macht, sollte unbedingt die Polizei über Telefon 117 verständigen», wird Schäppi zitiert.

Die Einsatzzentrale der Polizei biete den zuständigen Jagdaufseher auf. Wenn dieser eine strafbare Handlung feststelle, werde eine Polizeipatrouille hinzugezogen und Anzeige erstattet. Dies sei in diesem Falle auch so geschehen.

Opfer von Verkehrskollision

Der zuständige Jagdpächter kam schnell zum Schluss, dass dieses Tier keines natürlichen Todes gestorben sei. Auch vermutet dieser, dass das Reh nicht am Fundort zu Tode gekommen sei, da man vor Ort keine Blutspuren ausmachen konnte. Um Wilderei handle es sich aber mit «an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» ebenfalls nicht, da man keine Schussverletzungen gefunden habe.

Das Tier sei wohl durch eine stumpfe Verletzung, womöglich einer Verkehrskollision, tödlich verletzt worden. Der Rücken des Rehs sei durch Menschenhand mit einem Messer entfernt worden, heisst es weiter. Auch der Kopf und das Fell fehlen. Wer auch immer das Tier angefahren habe, habe es mitnehmen müssen, um an einem anderen Ort ausweiden zu können. «Die besten Fleischstücke wurden entfernt», meint Schäppi weiter.

Doppelt strafbar gemacht

Dass die Überreste des Tiers im Wald entsorgt wurden, sei wohl in der Hoffnung geschehen, dass andere Tiere die Spuren der Tat verwischen würden. Wer auch immer das Tier zu Tode gefahren und sich später an dessen Kadaver bediente, habe sich gleich doppelt schuldig gemacht, heisst es.

Zum einen durch pflichtwidriges Verhalten nach einem Verkehrsunfall mit einem Wildtier und zum anderen durch das Aneignen von eben diesem. «Im vorliegenden Fall wird Anzeige gegen unbekannte Täterschaft erstattet», sagt Schäppi. Gemäss geltendem Jagdrecht des Kanton Zürich gehören tote Tiere jeweils der zuständigen Jagdgesellschaft.

Fahrerflucht und Tierquälerei

Dass Lenkerinnen und Lenker ein totes Reh nach einer Kollision mitgenommen haben, sei schon mehrmals vorgekommen. Die Polizei weist darauf hin, dass eine Kollision mit einem Wildtier jedem und jeder passieren könne und in jedem Fall die Polizei unter der Notrufnummer 117 verständigt werden müsse. Wer dies unterlässt und Fahrerflucht begeht, wird bestraft. Man könne sich weiter nach einem solchen Zusammenstoss auch der fahrlässigen Tierquälerei schuldig machen.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(roa)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 7. Februar 2024 15:14
aktualisiert: 7. Februar 2024 15:14