Quelle: ZüriToday / Lea Hilff
Letzter Roost-Widmer-Ufsteller: «Wir haben uns sehr geschätzt und das werde ich vermissen.»
«Wir haben uns an einem heissen Sommertag kennengelernt», erzählt Dominik Widmer. Nina fällt ihm ins Wort und korrigiert: «Es war kein heisser Sommertag, es war März. Vielleicht wurde dir einfach heiss.» Beide lachen. Fakt ist: Es war Ninas erster Arbeitstag bei Radio 24. «Ich durfte Nina dann durchs ganze Büro führen, ihr alles zeigen und alle vorstellen und so haben wir uns kennengelernt», erinnert sich Dominik im Gespräch mit ZüriToday. Rund 10 Jahre ist es her.
Die letzten sechs Jahre hat das Dreamteam Dominik Widmer und Nina Roost mit der Morgenshow von Radio 24, dem «Ufsteller», Zürich geweckt, mit viel Witz und Charme. «Wir sind ein gutes Team, weil wir einander leben lassen, genauso wie wir sind. Keiner will den anderen ändern», erklärt Dominik. «Und uns ist es enorm wichtig, echt zu sein. Wir reden so, wie wir eben reden. Auch wenn Fehler passieren», ergänzt Nina. Am Dienstag hatten Nina und Dominik ihre letzte gemeinsame Sendung. Ende Woche beginnt für Nina ihre Babypause und Dominik verlässt Radio 24 per Ende Monat. Zeit, ein paar Highlights auszugraben.
Musikvideo mit Widmer & Roost
An Kreativität hat es den beiden nie gefehlt. So stellten sie 2017 kurzerhand das Musikvideo von Luca Hänni nach. Mit vollem Einsatz und allem, was dazugehört. Wirklich mit allem, was dazugehört. Die Performance von Dominik und Nina und die Reaktion von Luca Hänni siehst du im Video:
Quelle: Radio 24
Aus Despacito wird Christmacito
Dass sie sich vor der Tanzfläche nicht scheuen, haben Dominik und Nina bewiesen. Musik liegt den beiden. Was kommt als nächstes – ein eigener Song? Fast.
2017 stürmte der Sommerhit Despacito die Charts. Was im Sommer klappt, klappt auch im Winter – oder? Zumindest wurde so aus Despacito der Weihnachtssong «Christmacito» – hört selbst:
Quelle: radio24
Was wäre, wenn Nina und Dominik an einem Morgen plötzlich kein Internet mehr hätten?
Quelle: Radio 24
Wir erinnern uns an einen besonders heissen Sommertag, als sich Nina und Dominik ins Cabrio setzten und mit Schnorchel und Schwimmbrille durch die Waschanlage fuhren:
Quelle: Radio 24
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Dominik und Nina senden aus Singapur
«Für einmal konnten wir ausschlafen trotz Morgenshow», erinnert sich Nina. Normalerweise stehen die beiden um fünf Uhr morgens im Studio in Zürich. Im September 2018 startete ihre Schicht erst um 11 Uhr. Zeitverschiebung sei Dank.
Für eine Woche weckten Widmer und Roost Zürich direkt aus Singapur. «Es war richtig toll. Wir haben aus einem Hotelzimmer im sechsten Stock gesendet», erzählt Nina. Zwischen Bett, Minibar und aufgehängten Bademäntel stand das mobile Radio 24 Studio.
Quelle: Radio 24
40 Stunden Non-Stop
Man könnte meinen, sie mögen ihren Job so sehr, dass sie das Radio-24-Studio gar nie verlassen wollen. Zumindest im November 2019 war dies der Fall. 40 Stunden lang sendeten die beiden ununterbrochen. 40 Stunden anlässlich des 40. Geburtstags von Radio 24. «Das war mega intensiv», erinnert sich Dominik. «Es war grossartig», fügt Nina an. Allein waren die beiden nicht. Jede Stunde gesellte sich ein neuer, prominenter Gast zu den beiden Ufstellern.
Ein Gast – beziehungsweise das Mitbringsel eines Gastes – werden die beiden so schnell nicht wieder vergessen: «Domi hatte eine allergische Reaktion auf den Schnaps von Bligg», erinnert sich Nina lachend. «Für eine Stunde war er ausser Gefecht». Aber trotz Allergie und Müdigkeit haben sie die 40 Stunden durchgezogen. «Das war ein mega Erlebnis. Ein Highlight», so Dominik. Hier gibt es 40-Stunden-Sendung in Kurzfassung zum Nachschauen:
Quelle: Radio 24
Der Ufsteller auf Tour
Einmal queer durch das Radio-24-Sendegebiet reisen – von Elm bis nach Schaffhausen. Im September 2020 gingen Nina und Dominik auf Wanderschaft. Ausgerüstet waren sie mit einem Peilsender. So konnten die Radio-24-Hörerinnen und Hörer die Wanderung jederzeit mitverfolgen. «Es war richtig schön. Plötzlich stand wieder jemand am Wegrand und hat uns ein Stück begleitet», erzählt Dominik. Was sie dabei gelernt haben: «Nina kann überall schlafen – auch im Zelt», so Dominik. «Neue Turnschuhe sind keine gute Idee», so Nina. Sie beendete die zehntägige Wanderung mit einigen Blasen an den Füssen. Die Wanderung im Schnelldurchlauf:
Quelle: Radio 24
Im Lockdown: «Wir haben gemeinsam geweint»
Im März 2020 stellte sich alles auf den Kopf. Die Schweiz ist im Lockdown. Auch am ersten Tag des Notstandes befanden sich Nina und Domi gemeinsam im Studio – an diesem Morgen blieb kein Auge trocken:
«Das war Radiomachen auf einem anderen Level», erinnert sich Dominik. «Jeden Tag gab es neue Informationen und wir konnten sie den Leuten direkt über den Lautsprecher weitergeben.» In dieser Zeit schickten ihnen besonders viele Hörerinnen und Hörer Nachrichten zu. «Sie haben uns teilweise weinend angerufen. Und wir haben gemeinsam geweint», erzählt Nina. «Damals habe ich eines der schönsten Radio-Komplimente erhalten», fügt Dominik an. Ein Hörer habe geschrieben, «alles hat sich geändert, nur ihr seid geblieben.»
Radio 24 komponiert einen Song:
In der Coronazeit entstand auch der Radio-24-Song «Guete Morgä Wält». Komponiert vom Radio-24-Team, performt von Dominik und Nina. Die Stars im Musikvideo waren jedoch die Radio-24-Hörerinnen und Hörer. «Als wir das Lied zum ersten Mal im Radio spielten, kamen mir die Tränen», erzählt Nina.
Quelle: Radio 24
Die Songzeilen im Lied beschreiben, was Nina und Dominik die letzten sechs Jahre für viele Zürcher und Zürcherinnen waren: «Din Ufsteller am Morge – chasch sicher sii. Mir sind da für dich.» Für ein letztes Mal gab es das Duo Widmer und Roost am Dienstag von fünf bis 10 Uhr. Nina bleibt Radio 24 nach der Babypause weiterhin erhalten. Und Dominik ist noch bis Ende November am Sender zu hören. Dann wird aus dem Morgenshow-Moderator ein Theater-Schauspieler.
Abschliessend beschreibt Dominik die gemeinsame Ufsteller-Zeit mit Nina wie folgt: «Wir konnten kreativ sein, wir konnten emotional sein und wir hatten die Freiheit, die Sendung zu gestalten. Wir haben uns sehr geschätzt und das werde ich vermissen.»