Stadt Zürich

Untergrund-Förderband soll Fussvolk vom Stadi zum Kunsthaus bugsieren

Eine Rolltreppe vom Bahnhof Stadelhofen direkt zum Schauspielhaus – unterirdisch. Das plant die Stadt Zürich und will 2030 das Volk über das 100-Millionen-Projekt entscheiden lassen.

Die Stadt Zürich will den Zugang zum Bahnhof Stadelhofen verbessern. Ein unterirdisches Rollband für Fussgänger soll das Problem lösen. Das 100-Millionen-Projekt stösst in der Politik nicht nur auf Begeisterung.

Diverse Lösungen geprüft

Der Bau soll den nördlichen Zugang zum Bahnhof Stadelhofen mit dem Heimplatz besser verbinden, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Damit verspricht sich die Stadt Zürich zudem eine Entlastung des Stadelhoferplatzes. Das Bellevue, das Kunst- und Schauspielhaus sowie die Hochschulen sollen besser an den Bahnhof angebunden werden.

Für die Umsetzung hat die Stadt diverse Lösungen geprüft und favorisiert eine unterirdische Verbindung. Dabei wurden zwei Varianten geprüft. Eine kurze und eine lange. Wobei Letztere rund 400 Meter lang wäre.

«Bei der langen Variante verbindet ein unterirdischer, mit Fahrsteigen (Treppenaufzüge und Personenförderbänder) ausgerüsteter Fussgängertunnel den Bahnhof Stadelhofen direkt mit dem Heimplatz», heisst es im Stadtratsbeschluss.

Entscheidung ist gefallen

Die Stadt hat sich für die lange Variante entschieden, da sie mehr Vorteile biete – wie die Nähe zu den Tram- und Bushaltestellen am Heimplatz und zu den öffentlichen Institutionen. Zudem biete die Lösung eine kürzere Reisezeit, eine stärkere Entlastung der Stadelhoferstrasse und des Bellevues sowie einen attraktiveren Zugang am Heimplatz.

Ein möglicher Ausgang für das unterirdische Rollband ist beim Kiosk auf dem Heimplatz.

Foto: keystone

Wo die Unterführung wieder ans Licht kommt, sei noch offen. Drei mögliche Standorte kämen in Frage: der Kiosk auf dem Heimplatz, das Haus Hottingerstrasse 2 und das Haus Rämistrasse 38.

Hohe Kosten und Zeitdruck

Das Mega-Projekt würde voraussichtlich 100 Millionen Franken kosten – und die Zeit drängt. Denn das Vorhaben müsste zwingend mit dem Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen durch die SBB koordiniert werden.

Neben Verstärkungen des Baugrunds für das SBB-Ausbauprojekt sind auch Verstärkungen für den Zugang Nord «unabdingbar», wie der Stadtrat schreibt. Diese Arbeiten müssten gleichzeitig und durch das gleiche Unternehmen erfolgen wie jene der SBB – welche bereits Anfang Jahr mit der Projektierung der Baugrundverstärkung beginnen.

Uneinigkeit in der Politik

In der Politik ist man geteilter Meinung. «Wir sollten die Gelegenheit nutzen, das Uniquartier auf diesem Weg direkt mit dem Bahnhof Stadelhofen zu erschliessen», sagt FDP-Gemeinderat Andreas Egli gegenüber dem «Tagesanzeiger». Einzig die Kosten bereiten Egli Sorgen.

Auch stutzig wegen den Ausgaben ist Markus Knauss von den Grünen: «Das ist schon sehr teuer, zudem fragt sich, ob dereinst wirklich so viele Leute diesen Fussgängertunnel benutzen werden.» Der Politiker begrüsse eher eine oberirdische Lösung.

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Das letzte Wort über das Projekt wird wohl das Stimmvolk in einer Abstimmung 2030 haben.

(joe)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 28. November 2023 10:43
aktualisiert: 28. November 2023 10:43