Psychische Angriffe

Studie über Gewalt an Zürcher Schulen zeigt Erschreckendes

Eine Befragung von Lehrpersonen im Kanton Zürich zeigt: Gewalt ist an Zürcher Schulen allgegenwärtig. Insbesondere psychische Angriffe kommen häufig vor. Die Forschenden kritisieren das Fehlen von Massnahmen.

In einer Umfrage bei über 1000 Zürcher Lehrpersonen und Schulleitern berichtet jeder Zweite von körperlichen Angriffen zwischen Schülerinnen und Schülern, noch häufiger sind Demütigungen und Bedrohungen. Dies berichtet die «SonntagsZeitung».

Laut 50 Prozent der Befragten kommt es an der Volksschule «gelegentlich» bis «häufig» zu körperlichen Angriffen, die sich Schülerinnen und Schüler gegenseitig zufügen, 66 Prozent der Befragten berichten von gelegentlicher bis häufiger psychischer Gewalt.

«Dazu gehören Beleidigungen, bewusstes Ausgrenzen oder Drohungen, auch Androhung von physischer Gewalt», sagt ein an der Studie beteiligter Forscher. Die Übergriffe geschehen laut seiner Erhebung oft auf dem Pausenplatz, dem Schulweg oder in der unterrichtsfreien Zeit auf dem Schulareal.

Gemäss der Erhebung, die von der Pädagogischen Hochschule Zürich zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt wurde, fehlt es an geeigneten Massnahmen. Der Zugang zur Schulsozialarbeit sei «erschwert», da diese Stellen zum Teil erst beigezogen werden könnten, wenn die Situation bereits eskaliert sei.

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Hinzu kämen «hohe administrative und zeitliche Hürden», also viel Bürokratie und lange Wartezeiten. «Es gibt eine neue Qualität von Gewalt», sagt der Psychologe und Familientherapeut Henri Guttmann. «Früher gab es eine Art Ehrenkodex, dass man sich bei Zweikämpfen nicht in die Genitalien schlägt. Das gilt heute nicht mehr.»

(lol)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 21. Mai 2023 11:12
aktualisiert: 21. Mai 2023 11:22