Hilfe im Schulalltag

Schulassistentinnen sind in Zürcher Schulen beliebt wie nie

Schulassistenzen sind im Kanton Zürich aus dem Unterricht nicht mehr wegzudenken. In Zürich gab es zehnmal mehr Vollzeitstellen für Schulassistentinnen als 2019. Manche Assistentinnen können Lehrpersonen statt entlasten auch belasten.

Sie gehören dazu wie die Kreide zur Wandtafel: die Schulassistentinnen. Während des Unterrichts entlasten sie die Lehrpersonen, indem sie die Kinder beim Lernen und Aufgabenlösen begleiten. Der Job ist beliebt. In Zürich gab es laut dem «Tages-Anzeiger» zehnmal mehr Vollzeitstellen für Schulassistentinen als 2019. Damals waren es lediglich 30 Vollzeitstellen.

Schulvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) zufolge teilen sich heute rund 900 Personen 314 Assistenzstellen. Zu 90 Prozent besetzen Frauen die Stellen. In Winterthur sind es aktuell 334 Personen für 99 Vollstellen. Die Zahl hat sich dort innert zwei Jahren verdoppelt, in der Primarschule Regensdorf innert vier Jahre.

Ausgeschriebene Stellen für Schulassistentinnen sind beliebter als solche für Lehrpersonen. Yvonne Wild, Schulleiterin der Schule Glattfelden, bekommt häufig Blindbewerbungen. Schreibe sie eine Stelle im Gemeindeblatt aus, hat sie sofort 10 bis 15 Dossiers auf dem Tisch, sagt sie zur Zeitung. «Wenn ich eine Lehrperson suche, wünschte ich mir die gleiche Resonanz», sagt sie.

Kanton rät zu Berufslehre

Judith Scheidegger ist Schulassistentin im Primarschulhaus Eichhölzli in Glattfelden und im Vorstand des Verbands für Schulassistenz. Die grosse Beliebtheit führt sie etwa darauf zurück, dass sich praktisch alle Personen auf den Job bewerben können.

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Der Kanton Zürich rät zu einer abgeschlossenen Berufslehre. Da es den Beruf offiziell gar nicht gibt, existieren keine kantonalen Zulassungsbedingungen. Attraktiv ist der Job laut Scheidegger auch, weil sich die Arbeitszeit voll mit der Schulzeit deckt und deshalb für Eltern mit Kindern ideal ist.

Höhere und tiefere Löhne

Die Gemeinden entlöhnen die Assistenzen unterschiedlich. In Zürich liegen sie zwischen 57’600 und 74’500 Franken. In Uster erhalten sie zwischen 66’000 und 86’000 Franken, in Winterthur zwischen 64’000 und 93’000 Franken. In Regensdorf beträgt der Stundenlohn 32 Franken.

Manchmal können die Assistentinnen den Lehrpersonen zur Last fallen. Dies ist laut Judith Scheidegger etwa der Fall, wenn sich Schulassistentinnen in die Unterrichtsführung einmischen, den Schulstoff nicht verstehen oder nicht gut Deutsch sprechen. Der Verband für Schulassistenz fordert deshalb eine Ausbildung für Schulassistentinnen, die gewisse pädagogische Grundkenntnisse und Sprachkenntnisse garantiert.

(bza)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 8. Januar 2024 11:06
aktualisiert: 8. Januar 2024 11:06