Zürich

Schon wieder Nosferatu-Spinne im Haus: Das sind die Hotspots der Achtbeiner

Die giftige Nosferatu-Spinne erobert die Stadt Zürich. 2022 und 2023 wurden insgesamt 59 Sichtungen bei der Schädlingsprävention gemeldet – deutlich mehr als in den Vorjahren. Die Spinnen scheinen ihre Lieblings-Stadtkreise zu haben.

«Die Spinne ist riesig und richtig grusig!», erzählt ZüriReporterin Lynn*. In ihrem Treppenhaus haust eine fette, schwarze Spinne. Vor zwei Tagen entdeckte sie das Tier beim Kleiderwaschen. «Ich vermute, dass es sich um eine Nosferatu-Spinne handelt», sagt sie im Gespräch mit ZüriToday. Die Nosferatu-Spinne ist in der Stadt Zürich längst keine Unbekannte mehr.

Spinne hauste in Zürcher Badezimmer

Im Oktober fand ZüriReporterin Andrea eine Spinne in ihrem Badezimmer. Sie berichtete damals:

Mit einem Whisky-Glas setzte Andrea die Spinne vor ihrem Fenster aus. Doch in Andreas Zuhause blieb es nicht bei der Badezimmer-Spinne.«Zurzeit lebt eine Nosferatu-Spinne im Blumentopf auf meinem Balkon», erzählt sie auf Nachfrage von ZüriToday und liefert gleich ein Video mit. Diese sei kleiner, als jene vom letzten Oktober. «Sie ist sehr friedlich und macht nichts». Deshalb darf sie weiterhin in Andreas Blumentopf leben.

Quelle: ZüriReporterin / ZüriToday / Olivia Eberhardt

So erkennst du die Nosferatu-Spinne

Doch hat auch Lynn* eine Nosferatu-Spinne im Haus? Die Anfrage bei der Schädlingsbekämpfungsstelle der Stadt Zürich zeigt: Ganz so einfach ist es nicht. Es könne sich bei der Spinne auch um eine gewöhnliche Hauswinkelspinne handeln, erklärt Gabi Müller, Leiterin der Fachstelle Schädlingsprävention der Stadt Zürich gegenüber ZüriToday. Doch wie unterscheiden sich diese zwei Spinnenarten?

Die einheimische Hauswinkelspinne ist dunkelbraun oder schwarz und hat einen runden Hinterkörper. Sie ist etwa gleich gross wie die Nosferatu-Spinne, ihre Beine sind jedoch oftmals länger. Sie ist nicht giftig für den Menschen und sitzt in Netzen.

So sieht die Hauswinkelspinne aus:

Foto: Wikimedia

Immer mehr Nosferatu-Spinnen in Zürich

Dennoch: Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer weiter aus. Auch in der Stadt Zürich, wie Gabi Müller von der Fachstelle Schädlingsprävention sagt:

Das erste Mal wurde die Nosferatu-Spinne in der Stadt Zürich im Jahr 2008 gesichtet. Seit damals gingen bei der Schädlingsbekämpfung 103 Meldungen ein. In den letzten Jahre stiegen die Meldungen an.

Am häufigsten wird die Nosferatu-Spinne laut Müller in den Zürcher Stadtkreisen 6, 7, 10 und 11, entdeckt. Anders sieht es im Kreis 5 aus: Hier wurde bisher nur eine Nosferatu-Spinne gesichtet. Warum rechts der Limmat mehr Meldungen eingehen, kann Müller nicht sagen. Zum generellen Anstieg der Meldungen vermutet sie, dass es auch damit zusammenhängt, dass die Medien viel darüber berichtet hätten.

Was kann ich tun, wenn ich eine Nosferatu-Spinne entdecke?

Expertin Gabi Müller empfiehlt: «Wenn man eine Spinne bei sich zu Hause entdeckt, kann man sie mit einem Becher und einem Blatt Papier einfangen und im Freien aussetzen.» Weil die Nosferatu-Spinne für Mensch und Biodiversität ungefährlich ist, unternehme die Stadt Zürich nichts gegen ihre Verbreitung, erklärt Müller.

Ob Nosferatu- oder Hauswinkelspinne: Für Lynn war die Spinnen-Sichtung ein Schock. «Ich habe mir überlegt, die Katze, die immer vor meiner Terrasse herumstreunt, in meine Wohnung zu lassen, damit sie die Spinne frisst», sagt sie. Doch zwei Tage später kommt die Entwarnung: «Die Spinne ist weg!» Ob das Büsi die Spinne erwischt hat oder das Krabbeltier selbst das Weite gesucht hat, ist nicht bekannt.

*Name der Redaktion bekannt

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 19. Januar 2024 06:56
aktualisiert: 19. Januar 2024 11:47