Zoo Zürich

Orang-Utan-Teenies müssen wegen Zoff zügeln

Sexuelle Avancen und konkurrierendes Alter: Das Orang-Utan-Duo Malou und Hadjah des Zürcher Zoos muss wegen Streitereien mit dem Affen-Oberhaupt bis zu ihrer Versetzung in ein separates Gehege.

Im Zoo Zürich ist es in letzter Zeit bei den Orang-Utans zu Streitereien gekommen. Das, weil Oberaffe Djarius langsam aber sicher eine Konkurrenz in den beiden Männchen Malou und Hadjah sieht. Mit ihren elf und 16 Jahren sind sie geschlechtsreif und könnten das Oberhaupt konkurrenzieren.

Mit Umzug Stimmung besänftigen

Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, hat Orang-Utan-Chef Djarius die beiden Jungen teils nicht ans Futter gelassen oder sie sogar gekniffen. Zoodirektor Severin Dressen sagt gegenüber der Zeitung, dass es jedoch nicht zu Gewalt gekommen sei.

Auch in der Frauenwelt eckten die beiden Jünglinge an. Wegen ihrer sexuellen Avancen kam es mit den Weibchen immer wieder zu Konflikten – was dem Orang-Utan-Chef zusätzlich ein Dorn im Auge war.

Um die testosterongeladene Stimmung zu besänftigen, wurden Malou und Hadjah in ein Separee gebracht – ein kleineres Gehege, wo früher die Schimpansen zuhause waren. Die Männchen seien laut dem Zoodirektor Freunde und kämen gut miteinander aus.

Genaue Überwachung

Dennoch sei die Unterkunft nicht optimal, wie Dressen sagt: «Orang-Utans sind Baumbewohner und lieben das Klettern und Hangeln. Das können sie hier nur beschränkt.» Mit kniffligen Aufgaben und Spielzeug werde der provisorische Aufenthalt für die beiden Halbwüchsigen spannender gestaltet.

Zudem werden die Tiere genau beobachtet. «Wenn wir sehen würden, dass das Tierwohl negativ beeinflusst wäre, müssten wir reagieren», sagt Dressen gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».

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Im Video sieht man Djarius beim Testen eines im letzten Jahr angebrachten Futterknobbelspiels.

Frage der Zeit

Dieses Testosteron-Verhalten sei auch ganz natürlich und nur eine Frage der Zeit gewesen: «Orang-Utans sind soziale Einzelgänger. Sie leben entweder allein oder – wo es das Nahrungsangebot zulässt – lose miteinander zusammen in Kleinstfamilien», so Dressen.

In der freien Natur seien Orang-Utan-Männchen Einzelgänger und auf der Suche nach einem Weibchen. Nach einer kurzen Liebelei zögen sie aber auch schon wieder weiter.

Im Separee müssen Malou und Hadjah nicht lange bleiben, denn noch vor Ende Jahr sollen die beiden in einen neuen Zoo umziehen. Wohin, kann Dressen noch nicht sagen, weil die Übergabe noch im Gange sei.

(joe)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 11. Oktober 2023 13:09
aktualisiert: 11. Oktober 2023 13:09