Profi weiss Rat

Lust, Pilze zu sammeln? Hier ein paar Tipps für Einsteiger

Pilze nach Hause zu bringen, die auch geniessbar sind – das ist schwieriger, als man denkt. Langsam aber sicher gehts los mit der Pilzsaison. Hier gibts wertvolle Tipps von Experten.

Wo findet man in der Region Zürich Pilze?

In den Zürcher Wäldern findet man eigentlich überall Pilze, sagt Pilzkontrolleur Ferdinand Uehli. «Also Zürichberg, Uetliberg, da wird man überall fündig. Aktuell hat es aber noch nicht so viele, was dem fehlenden Regen geschuldet ist. Wenn es dieser Tage mal regnet, braucht es immer noch etwas Geduld. Ich würde sagen, so eine Woche sollte man noch warten, danach wird man sicher fündig.»

Eher ungünstig sind laut Uehli zum Beispiel Orte, die stark überwachsen sind, mit Brombeeren zum Beispiel. Oder wenn es ganz viele junge Bäume hat, sei es auch nicht gerade optimal.

Ein Berufskollege von Uehli, der Berner Pilzkontrolleur Erich Herzig ergänzt: «Man sollte schauen, wo es moosige Stellen hat und wo es feucht ist. Im Moos bildet sich in der Nacht Feuchtigkeit, die teils auch tagsüber bleibt. Das ist gut für die Pilze. Sie sind dann eher in lichteren Stellen im Wald oder an Hängen, wo sich das Wasser sammelt, zu finden.»

Mit welchem Pilz soll man einsteigen?

«Fang mit den Röhrlingen an» heisse es gern, erklärt Herzig. Da gebe es keine tödlich giftigen Pilze. Anders sieht es bei den Lamellen aus – da gibt es die grünen oder weissen Knollenblätterpilze. «Das sind die giftigsten, die wir bei uns haben», so der Experte.

«Wenn man dort nicht rechtzeitig behandelt wird, endet das tödlich», so Herzig. Die Röhrlinge sind Steinpilze, Marroniröhrlinge, Rotfussröhrlinge oder Goldfussröhrlinge. «Das sind solche, die man gut sammeln kann. Unter diesen hat es aber auch bittere Exemplare dabei. Der Gallenröhrling beispielsweise ist sehr bitter», erklärt Herzig. Testen könne man diese, indem man die Zunge dran halte. Man merke dann gleich, dass der ungeniessbar ist, führt der Pilz-Profi weiter aus.

Wie sollen die gefundenen Schätze transportiert werden?

In einem Plastiksack sollten Pilze auf keinen Fall gesammelt werden, da sie so vermodern. Am geeignetsten ist laut den Pilz-Experten etwas luftdurchlässiges wie etwa ein Korb.

Soll man immer zeigen gehen, was man gefunden hat?

Ja, das empfehlen wir in jedem Fall. Ausser man ist Profi und kennt sich richtig gut aus. In Zürich, Winterthur und in der Umgebung sind die Pilzkontrollstellen meistens gratis, erklärt Ferdinand Uehli.

Man könne beispielsweise auch ein bis zwei neue Pilze mitnehmen, die man noch nicht kenne, meint Erich Herzig aus Bern. «Die kann man in einem separaten Gefäss transportieren. Wenn bei der Kontrolle nicht gerade 40 Leute warten, erklären einem die Pilzkontrolleure auch noch etwas und so lernt man sicher jedes Jahr zwei, drei neue Pilze kennen.»

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 11. Oktober 2023 05:42
aktualisiert: 13. Oktober 2023 15:07