«Gekühlte Stadien aber beheizte Zelte, das geht nicht auf»
Normalerweise gibt es an Fussballweltmeisterschaften öffentliche Liveübertragungen auf grossen Leinwänden mit Festwirtschaft: Fans treffen sich auf Plätzen und in Restaurants, um die Spiele gemeinsam zu verfolgen, zu johlen und feiern. Bei der WM-Ausgabe 2022 gibts das nicht, wie die Stadt Zürich meldet.
Politische Gründe
Geplant war ein Zelt mit Platz für 800 Personen, wie die Stadt Zürich am Donnerstag mitteilte. Das Public Viewing sei nur schon aufgrund der knapp werdenden Energie und der zunehmenden Dringlichkeit, Energie zu sparen, nicht angezeigt. Denn das Zelt müsste gemäss dem Konzept der Gesuchsteller geheizt werden, heisst es in der Mitteilung.
Der Stadtrat verweist aber auch auf ein Postulat, das der Gemeinderat am Mittwoch überwiesen hat. Damit wird der Stadtrat aufgefordert, zu prüfen, ob Public Viewings der Fussball-WM auf öffentlichem Grund verboten werden könnten. «Das Parlament hat seinen Willen klar zum Ausdruck gebracht», schriebt der Stadtrat dazu.
Grosser Schaden für Veranstalter
In der Debatte am Mittwoch wurde häufig betont, dass das Postulat reichlich spät käme. Die Weltmeisterschaft beginnt bereits am Sonntag. Um das einzige bewilligungspflichtige Gesuch für ein Public Viewing in der Stadt Zürich abzulehnen, hat die Zeit noch gereicht.
Das Gesuch ging am 3. November ein. Wie die «NZZ» schreibt, war es in der Nähe des Zürcher HB im Kreis 4 geplant. Die beiden Veranstalter, Emmanuel Charles und Hasan Sünbül aus Wettingen, zeigten sich gegenüber der NZZ konsterniert. Gemäss eigenen Aussagen hätten die beiden bereits einiges an Geld für die Vorbereitungen ausgegeben. Weil sie bereits Anzahlungen an die Zulieferer getätigt hatten, büssten die beiden 50'000 Franken ein.
Wo du aber dennoch die WM verfolgen kannst, zeigt dir dieser Artikel.
(jaw/joe/sda)