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Das musst du zu den farbigen Nummernschildern der Zürcher Trams wissen

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Das musst du zu den farbigen Nummernschildern der Zürcher Trams wissen

Die Zürcher Tramnummern haben grossen Wiedererkennungswert. Die Farben sind praktisch Teil ihres Charakters. Wenn da etwas durcheinander gerät, ist die Verwirrung bei den Fahrgästen gross. So geschehen, als der 2er plötzlich grün war statt rot.

Tramnummern und ihre Farben wurden von den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) im Laufe der Zeit nach und nach ins Leben gerufen, verworfen und wiederbelebt. Man kann sich zum Beispiel fragen, warum es heute keine Tramnummer 1 gibt, die tatsächlich zwischen 1906 und 1954 im Einsatz war. Mit den Jahren verwandelte sich die 1er-Linie erst in einen Bus, um dann später zur Linie 31 zu werden.

Auch bei Einführung neuer Linien wurde die Nummer 1 nicht mehr wiederbelebt, weiss VBZ-Historiker Bruno Gisler, der im Buch «Tram- und Buslinien in Zürich» die Details zu allen Linien festgehalten hat.

Zahlen ersetzten die Farben nicht

Auf das Prinzip Linien-Farbe setzt man bei den VBZ schon seit 1900, als die Farben erstmals eingeführt wurden und sich schon damals grosser Beliebtheit erfreuten. So blieb man den Farben auch treu, als 1906 die Zahlen dazukamen. «Der Gedanke war wohl auch, dass man ein Tram schon von weitem erkennen soll. Ein kurzer Blick sollte genügen», schreibt Gisler im Buch.

In Zürich bekam man also schon früh die beiden Orientierungsmerkmale. Streckenänderungen und Aufhebungen führten allerdings oft zu Neuverteilungen der Farben. Den 11er hat es bisher am meisten erwischt. Er war schon weiss, gelb, braun und ist seit 1952 grün.

Früher musste noch gekurbelt werden

Wurde früher die Linienanzeige der Fahrzeuge noch mit Bändern und Tafeln bespielt, die man von Hand kurbeln und platzieren musste, geschieht das heute alles digital. Die Linienfarbe wird durch die Leitstelle über eine Software eingespielt. Dies gilt nicht nur für die Trams und Busse in der Stadt Zürich, sondern für alle Fahrzeuge im gesamten ZVV.

Dabei werden nebst den Nummern, die die Fahrgäste vorne und seitlich an den Fahrzeugen sehen, auch die Monitore im Innenraum bespielt, welche Fahrgastinformationen enthalten. Anfang Jahr zeigte sich die Linie 2 plötzlich in einem frischen Grün, statt des üblichen Rots, wie die VBZ in einem Blog vermelden. Wie konnte das geschehen?

Die Tramnummern der VBZ-Linien sind ihr Wiedererkennungsmerkmal.

Foto: Keystone

So kam es zur Farbänderung der Linie 2

Die Leitstelle der Verkehrsbetriebe Zürich bekommt bei der Einführung einer neuen Linie einen Farbcode im RGB-Format, welcher dann in einen brauchbaren Code im Hexadezimalformat umgewandelt wurde. Dies klingt für dich nach Kauderwelsch? Keine Sorge, eine Software erledigt die Umwandlung, und somit ist es nichts Aufwändiges.

Im vergangenen Dezember sollte die Linie 1 in Winterthur neu eine grüne anstelle der bisher schwarzen Hintergrundfarbe erhalten. Durch ein Versehen ergrünte dann aber die Linie in der Zeile darunter, also die Linie 2.

Neue Software soll Fehler vermeiden

Heute würde so ein Missgeschick gemäss der VBZ nicht mehr geschehen. Denn seit März 2023 werden die Linienfarben mit einer neuen und modernen Software eingespielt. Offenbar hat man damit mehr Überblick, denn diese verfügt über eine Vorschaufunktion.

Somit können Anpassungen überprüft werden. Die Chance, ein weiteres Mal in einem grünen Zweier mitfahren zu können, sei jedoch viel unwahrscheinlicher als der Fund eines vierblättrigen Kleeblatts, heisst es seitens der VBZ.

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 14. August 2023 07:08
aktualisiert: 15. August 2023 12:15