Das Ghost Bike beim Lochergut steht nicht mehr an seinem Platz

Neben roten Kerzen, Blumen und Kreidemalereien auf dem Boden stand am Lochergut seit Monaten ein weiss gestrichenes Velo. Bei dem Velo handelte es sich um ein sogenanntes Ghost Bike, das an einen schweren Unfall erinnerte, der sich am 30. September 2022 zugetragen hatte.

Eine 25-jährige Frau wurde auf der Badenerstrasse von einem Betonmischer überfahren und starb noch vor Ort. Ghost Bikes sollen Todesopfern gedenken, die durch Unfälle mit Velos ums Leben gekommen sind und auf Gefahren an den entsprechenden Orten hinweisen.

Polizei weiss von nichts

Das weisse Ghost Bike fungierte seither als Mahnmal an der Ecke. Nun ist das Velo aber plötzlich verschwunden. Wohin? Das ist aktuell noch ungeklärt. Die Stadtpolizei Zürich sagte auf Anfrage von «20 Minuten», dass sie das Mahnmal nicht abmontiert habe. «Die Stadtpolizei Zürich toleriert Ghost Bikes, sofern es keine Sicherheitsbedenken gibt», meinte Mediensprecher Marc Surber.

Man würde ein solches Ghost Bike nur entfernen, wenn Passantinnen oder Passanten wegen des Velos ausweichen und auf der Strasse laufen müssten oder ein ähnliches Sicherheitsrisiko bestehen würde. Ein Beispiel, wo ein Ghost Bike hätte entfernt werden müssen, sei ihm aber nicht bekannt.

Wo steckt das Bike?

Auch das ERZ (Entsorgung + Recycling Zürich) weiss nicht, wo das Bike abgeblieben ist. Zwar entfernt ERZ Velos, die mehr als dreissig Tage auf öffentlichem Grund stehen und nicht bewegt werden, dies gilt aber nicht für Ghost Bikes.

«Für das Entfernen eines Ghost Bikes brauchen wir den Auftrag der Stadtpolizei Zürich», meinte Oliver Maurer von der ERZ-Veloordnungsstelle. Die Frage, wo das Velo abgeblieben ist, bleibt also nach wie vor ein Rätsel.

(roa)