Quelle: Palästina-Demo durch Zürich trotz Verbot / ZüriToday, 20.10.2023
500 Menschen ziehen an Palästina-Demo durch Zürich – 25 Wegweisungen
Zur unbewilligten Kundgebung hatte das Palästina Komitee Zürich aufgerufen. Es stellte seine «Spontan Demo!» im Internet unter das Motto «Stoppt den Genozid in Palästina!».
Dem Aufruf zur Demonstration der Gruppe, die auf Instagram 27 Beiträge veröffentlicht hat und weniger als 1400 Follower aufweist, folgten am Freitagabend rund 500 Personen. Sie zogen unter «Free Palestine»-Rufen vom Helvetiaplatz aus durch verschiedene Strassen im Stadtkreis 4.
Demonstrationen in Zürich verboten
Zuvor hatte die Stadtpolizei um 18 Uhr die Teilnehmenden dazu aufgerufen, den Helvetiaplatz zu verlassen. Trotz dieser Aufrufe liess die Polizei die Anwesenden in der Folge unbehelligt ziehen.
Der unbewilligte Umzug, der rund eine Stunde dauerte, blieb gemäss ersten Erkenntnissen friedlich. Es kam bis zum frühen Freitagabend zu keinen Sachbeschädigungen oder Auseinandersetzungen. Die Stadtpolizei Zürich war rund um den Helvetiaplatz und während des unbewilligten Umzugs mit vielen Einsatzkräften präsent. Aufgrund der derzeit weltweit angespannten Lage bei vergleichbaren Veranstaltungen gelte besondere Vorsicht.
Derzeit sind Protestmärsche und Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Israel-Palästina-Konflikt in mehreren Grossstädten der Deutschschweiz verboten. Dies gilt auch für Zürich. Dem Verbot zum Trotz haben Demonstranten für Freitagabend eine Palästina-Demo am Zürcher Helvetiaplatz angekündigt und erschienen zu einigen hunderten. Bewilligungen lagen keine vor.
200 gehen in Genf auf die Strasse
In der Westschweiz hingegen finden fast täglich pro-palästinensische Demonstrationen statt. Etwa 4500 Menschen hatten sich am Donnerstagabend in Lausanne versammelt. In Genf waren es am Freitagabend etwa 200 auf der Place des Nations. Es fanden auch Kundgebungen zugunsten Israels statt.
Am 7. Oktober hatte die radikal-islamische palästinensische Hamas vom Gazastreifen aus israelische Ortschaften überfallen und ein Massaker unter Zivilisten angerichtet mit über 1400 Toten. Die palästinensischen Angreifer verschleppten zudem rund 200 Menschen als Geiseln, darunter auch Kinder.
Die israelische Luftwaffe reagierte darauf mit heftigem Bombardement auf den Gazastreifen, mit wiederum tausenden zivilen palästinensischen Opfern.
25 Wegweisungen nach Pro-Palästina-Kundgebung in Zürich
Bei der unbewilligten Kundgebung sind 25 Personen kontrolliert und weggewiesen worden. Sachbeschädigungen wurden der Zürcher Stadtpolizei bisher keine gemeldet.
Aufgrund der Verhältnismässigkeit seien die Kundgebung sowie der Umzug toleriert worden, teilte die Zürcher Stadtpolizei am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
(sda/lba)

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.