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Todesfall

Simbabwes Ex-Langzeitmachthaber Robert Mugabe gestorben

Simbabwes Ex-Präsident Robert Mugabe ist tot. Der langjährige Machthaber, der das südafrikanische Land von 1980 bis 2017 mit zunehmend harter Hand regiert hatte, starb im Alter von 95 Jahren, wie Mugabes Nachfolger Emmerson Mnangagwa am Freitag mitteilte.

«Mit grösster Traurigkeit gebe ich den Tod des Gründungsvaters Simbabwes und ehemaligen Präsidenten, Kommandant Robert Mugabe, bekannt», schrieb Mnangagwa im Onlinedienst Twitter.

Mnangagwa würdigte Mugabe als «Unabhängigkeitsikone» und als «Panafrikaner», der sein Leben der Befreiung seines Volkes gewidmet habe. «Sein Beitrag zur Geschichte unseres Landes und unseres Kontinents wird niemals vergessen werden», fügte Mnangagwa hinzu. «Möge seine Seele in Frieden ruhen».

Auch Simbabwes Bildungsministerin Fadzayi Mahere meldete sich auf Twitter zu Wort und kündigt eine «lange Antwort auf seinen Tod» an, welchen sie zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen wird.

Eines der ärmsten Ländern der Welt
Simbabwe mit seinen etwa 15 Millionen Einwohnern gehört einem UNO-Index zufolge zu den ärmsten Staaten der Welt. Mugabe hat während seiner Regentschaft die frühere Kornkammer des südlichen Afrikas heruntergewirtschaftet.

Die ehemalige britische Kolonie ist mit 391'000 km2 etwas grösser als Deutschland und hat etwa 15 Millionen Einwohner. Drei bis vier Millionen Einwohner haben das Land jedoch in den letzten Jahren aufgrund der Krise verlassen.

Zudem ist das Bevölkerungswachstum im Gefolge der AIDS-Epidemie stark zurückgegangen – Simbabwe ist eines der am stärksten von AIDS gebeutelten Länder der Welt. Fast jeder siebte Erwachsene ist von der Krankheit betroffen.

Die Wirtschaft des einst reichen Landes befindet sich seit den Neunzigerjahren im Niedergang; von 1998 bis 2008 schrumpfte sie um die Hälfte. Hauptgrund dafür ist die chaotisch durchgeführte Landreform, in deren Verlauf etwa 4000 weisse Farmer enteignet wurden.

Die schwarzen Kleinbauern, an die das Land verteilt wurde, hatten oft nicht die notwendigen Kenntnisse und produzierten nur für den Eigenbedarf. Aus der Kornkammer wurde ein Importeur von Nahrungsmitteln.

Robert Mugabe: Vom Freiheitskämpfer zum Despoten

Quelle: Aargauer Zeitung
veröffentlicht: 6. September 2019 13:10
aktualisiert: 6. September 2019 13:10