Müdigkeit am Steuer – das kann gefährlich enden. (Symbolbild)
Müde am Steuer

Sekundenschlaf - mehr Unfälle am Tag als in der Nacht

Klar, Alkohol und Autofahren ist eine schlechte Kombination. Was aber oft unterschätzt wird, ist die Müdigkeit am Steuer. Unfälle wegen zufallender Augen gibt es laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) häufiger am Tag, als in der Nacht.

Müdigkeit am Steuer ist weit verbreitet. Die Forschung zeigt, dass rund 10 Prozent aller schweren Verkehrsunfälle auf Müdigkeit zurückzuführen sind, sagt Marc Kipfer, Mediensprecher der BFU. In der offiziellen Statistik seien es etwas weniger, weil die Polizei häufig nicht nachweisen könne, dass die unfallverursachende Person müde war oder sogar eingenickt ist. Bei den nachgewiesenen Fällen von Müdigkeit am Steuer gibt es laut Kipfer eine überraschende Tendenz: Die meisten Müdigkeits-Unfälle passieren bei Tageslicht.

Genereller Schlafmangel in der Gesellschaft

Zum Teil vermische sich die Müdigkeit der Autofahrer in den frühen Morgenstunden mit Restalkohol, so Marc Kipfer. Die Gründe, dass es den Tag durch öfter knallt wegen der Müdigkeit seien vielfältig: zum einen herrsche in der Gesellschaft generell ein Schlafmangel – zum Teil sogar ein sehr starker Schlafmangel – und zum anderen gebe es auch medizinische Probleme, welche zu Schlafstörungen führen. In solchen Fällen sei es ganz wichtig, die eigene Fahrfähigkeit mit dem Arzt zu besprechen.

Egal ob Tag oder Nacht, wenn man müde ans Steuer sitzt, ist es immer genau gleich gefährlich.

So kommst du sicher und wach ans Ziel

Gegen Müdigkeit hilft laut Marc Kipfer längerfristig nur eins: Schlaf. Es gibt zwar allerlei Tipps und Tricks wie zum Beispiel das Radio laut aufdrehen und mitsingen, Fenster runter lassen oder auch Kaffee und Energy Drinks trinken. All das nütze entweder gar nichts oder nur kurzfristig gegen das Einnicken oder Sekundenschlaf am Steuer. Das einzig effektive Mittel sei ganz einfach die nächste Gelegenheit zu packen, um anzuhalten und 15 bis 30 Minuten zu schlafen. Wenn man trotzdem müde am Steuer sitzt, ist das auch ohne Unfall strafbar: Laut Gesetz ist jemand fahrunfähig, wenn er oder sie körperlich oder geistig nicht in der Lage ist, das Fahrzeug während der gesamten Fahrt sicher zu führen. Einzige Option also, wenn man müde am Steuer sitzt: Power-Nap. Optimal sei laut Marc Kipfer, den Kaffee oder den Energy Drink vor dem Schläfchen einzunehmen, damit das Koffein dann während der Weiterfahrt nach dem kurzen Schläfchen wirkt.

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 14. Dezember 2021 07:19
aktualisiert: 14. Dezember 2021 12:10