Spürhunde Stadtpolizei Zürich
Foto: Radio 24
Stadtpolizei Zürich

Hunde schnüffeln nach versteckten Datenträgern

Spürhunde können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Bei der Polizei geht es oft um Einsätzen mit Drogen oder Entführungen, wobei die Hunde mit Geruchserkennungen arbeiten. Doch jetzt setzen sie auch bei einer Verbrecherjagd auf den haarigen Schnüffler: Labradorrüde Dex ist der erste Datenträgerspürhund der Schweiz.

Mit bis zu 220 Millionen Riechzellen hängt die Hundenase die menschliche Nase mit Leichtigkeit ab. Die menschliche Nase hat im Vergleich zu der des Hundes gerade einmal fünf Millionen Riechzellen. So können Hunde ungefähr 25 bis 44 Mal besser riechen als der Mensch. Und diese Fähigkeiten des Hundes sind für Menschen in vielen Lebensbereichen hilfreich.

Drogen erschnüffeln, vermisste Personen aufspüren oder bei Diabetes- oder Epilepsieanfällen warnen - das sind nur einige der Einsatzgebiete von professionell ausgebildeten Hunden. Auch die Stadtpolizei Zürich setzt auf die vierbeinigen Helfer. Neu in einem sehr speziellen Gebiet und zwar als Datenträgerspürhund.

Sie rücken durchschnittlich 1'000 mal pro Jahr aus. Nun geht die Polizei weiter und hat zwei Hunde als Datenschnüffler ausgebildet. Doch wie können Hunde etwas erschnüffeln, das keinen Geschmack hat und in welchen Fällen werden sie eingesetzt?

Einsätze

Dex, der erste Datenträgerspürhund bei der Stadtpolizei Zürich, spürt dank seines hervorragenden Geruchssinns elektronische Datenträger auf. Dazu gehören Handys, SIM-Karten, USB-Sticks, Laptops, Speicherkarten etc. Aber auch GPS-Sender, Abhörgeräte und Kameras findet er.

Die Hunde werden durch die Digitalisierung bei Ermittlungsarbeiten immer wichtiger. Es geht vor allem darum, Beweise zu sichern. Besteht zum Beispiel ein Verdacht auf Internetbetrug, illegale Glücksspiele oder andere Vergehen, bei denen die Ermittler:innen Beweise auf elektronischen Datenträgern mutmassen, kommen die Hunde zum Einsatz.

Spürhund Dex
Foto: Radio 24

Auch für uns geruchsneutrale Gegenstände riechen

Datenträger-Spürhunde erschnüffeln chemische Stoffe, die sich in den Geräten befinden. Telefone oder GPS-Sender verbreiten wegen des Lithium-Ionen-Akkus einen Eigengeruch. Auch Datenträger ohne Akku beinhalten Duftstoffe, welche für uns Menschen kaum wahrzunehmen sind. Die organische Phosphorverbindung Triphenylphosphanoxid sind bei fast allen digitalen Speichermedien enthalten. Damit die Hunde diese Stoffe erschnüffeln können, erfordert es viel Training.

Das Training mit Datenträgerspürhund Figo

Unsere Reporterin Lea Hilff war beim Training mit dabei und wollte wissen, wie eine solche Übung aussieht. Sie erklärt:

Datenspürhund: Wie lief das Training ab?
16. November 2021 - 09:58

Datenspürhund: Wie lief das Training ab?

In einem Wandschrank auf dem zweiten Tablar hat die Hundeführerin Alexandra Zimmermann das Innere eines USB-Sticks versteckt, während der Hund Figo vor der Tür wartete. Danach durfte er reinkommen und nach dem Stick suchen. Unglaublich, Figo brauchte rund eine Minute, bis er den gut versteckten Stick gefunden hat. Als Belohnung wird schön gespielt, sodass er auch die Freude der Trainerin spürt.

Quelle: Radio 24
veröffentlicht: 16. November 2021 10:33
aktualisiert: 16. November 2021 16:25