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Thementag

«Depression»: Darüber muss gesprochen werden

Über einen Schnupfen oder das gebrochene Bein reden wir ohne Hemmungen. Sobald es um die Gesundheit unserer Psyche geht, schweigen wir lieber. Am 11. Oktober widmen wir uns mit Rapper Stress und Fachpersonen diesem Thema.

Gedrückte Stimmung, fehlender Antrieb, geschwächtes Selbstwertgefühl – wir alle haben mal einen Tag, an dem es uns nicht blendend geht. Normalerweise erholt man sich aber innerhalb von Stunden oder einigen Tagen von so einem Tief und kann die schönen Dinge im Leben danach wieder schätzen.

Quelle: Radio 24

Wie erkennt man eine Depression?

Von einer Depression spricht man laut Weltgesundheitsorganisation WHO dann, wenn dieser Zustand mehr als zwei Wochen andauert. An den folgenden Symptomen erkennt man eine Depression:

  • Andauernde Traurigkeit und abnehmendes Interesse an Aktivitäten, die einem normalerweise Spass machen, begleitet von einer Unfähigkeit alltägliche Tätigkeiten auszuführen.
  • Zusätzlich können folgende Symptome auftreten: Energieverlust, kein Appetit, anderer Schlafrhythmus, Angst, reduzierte Konzentration, Unentschlossenheit, Unruhe, Gefühle von Wertlosigkeit, Schuld oder Hoffnungslosigkeit. Zusätzlich Selbstverletzungs- sowie Suizidgedanken.
  • Häufig wird die psychische Krankheit von starken körperlichen Beschwerden begleitet. (z.B. Kopf- oder Rückenschmerzen und Magen-Darm Funktionsstörungen)

Mehr als 30 Millionen Menschen weltweit leiden unter Depressionen, in der Schweiz sind es rund 9% der Bevölkerung. Darunter sind Frauen und junge Menschen häufiger betroffen als andere Bevölkerungsschichten.

Viele Stars leiden unter Depressionen; Dwayne «The Rock» Johnson, Demi Lovato und Angelina Jolie sind nur einige Namen unter den Berühmtheiten, die öffentlich über ihre Krankheit gesprochen haben.

Stress spricht offen über seine Depression

Auf seinem neuen Album «Sincèrement» rappt der Schweizer Rapper Stress über seine Depressionen. Er spricht auch sonst offen und öffentlich über seine psychischen Probleme.

Stress spricht offen über seine Depression
4. Oktober 2019 - 15:05

Stress spricht offen über seine Depression

  

Radio 24

Stress möchte öffentlich zeigen, wie er mit Schwierigkeiten im Leben umgeht, um Menschen mit den gleichen Problemen zu helfen und sie dazu zu bringen, sich helfen zu lassen. Denn etwa 50% aller Menschen mit schweren Depressionen lassen sich laut WHO nicht behandeln.

Neben der Musik veröffentlichte Stress auf YouTube zwei Sitzungen bei seiner Psychologin, in der er ungefiltert über die Hintergründe von zwei Songs auf dem Album spricht.

Hier bekommst du Hilfe

«Freunde und Familie können dir zuhören. Sie können dir aber manchmal nicht weiterhelfen», sagt Stress im Interview. Es sei deshalb wichtig, dass man sich externe Hilfe holt und eine Therapie macht, wie er das gemacht habe.

Brauchst du Hilfe? Dann wende dich an folgende Stellen. Sie werden deine Fragen und deine Anliegen auch anonym beantworten:

  • Telefon 143 – Die Dargebotene Hand Psychische Krisen, häusliche Gewalt, Sucht oder alltägliche Sorgen können einem zu schaffen machen. Die Dargebotene Hand hört zu! rund um die Uhr – anonym – unabhängig. Neu auch mit Chat!
  • ask! führt neben Berufs- und Studienberatung auch den Jugendpsychologischen Dienst. Das ist eine psychologische Beratungsstelle für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Bezugspersonen, die sich bei beruflichen, schulischen und persönlichen Schwierigkeiten an uns wenden.
Privatklinik Hohenegg Beratung
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Die Privatklinik am Zürichsee

Mit der Unterstützung des Thementages «Depression» will die Privatklinik Hohenegg zur Aufklärung beitragen und auf die vielfältigen Hilfsangebote von Fachpersonen und Organisationen hinweisen, die mit grossem Engagement Betroffenen und Angehörigen zur Seite stehen.

Depression ist eine Krankheit wie andere auch. Beschwerden wie Freudlosigkeit, Antriebs- und Interesselosigkeit bis hin zu schweren Zweifeln an sich und am Sinn des Lebens sind mögliche Symptome, die jeden Menschen irgendwann im Leben treffen können.

Zögere nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen. Teile dich gegenüber deinen Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen so offen wie möglich mit. Offenheit im Umgang mit psychischen Beschwerden oder Erkrankungen hilft, Missverständnissen und Stigmatisierung entgegenzuwirken.

Sprich, wenn nötig, mit professionellen Vertrauenspersonen – wie einem Hausarzt oder Psychiater, einem Psychotherapeuten oder auch einem Seelsorger – über deine Gefühle und Beschwerden. Du kannst auch die Telefonseelsorge, Notfall-Telefone von Kriseninterventionszentren oder Selbsthilfegruppen kontaktieren.

Weitere hilfreiche Adressen:

Quelle: Radio 24