Mietende in Genossenschaftswohnungen fechten massenweise Zinserhöhung an

Der Mietzins-Hammer trifft auch die Genossenschafterinnen und Genossenschaften. Ab dem 1. April verlangt etwa die Baugenossenschaft Frohheim mit Sitz in Zürich einen 30 Prozent höheren Mietzins.

Seit der Referenzzinssatz gestiegen ist, hagelt es bei der Fachstelle Gemeinnütziges Wohnen Mietzinsanfechtungen, wie das SRF-Regionaljournal berichtet.

Stromkosten und Lebensmittelpreise seien bereits ein Problem

Laut Claudia Nägeli, Sprecherin des Finanzdepartements der Stadt Zürich, gingen 490 Anfechtungen ein. «Das ist sicher viel.» In den letzten 20 Jahren seien die Mieten der Genossenschaften kontinuierlich gesunken. «Erst jetzt sind sie mit dem Anstieg des Referenzzinssatzes und des Gebäudeversicherungswerts gestiegen.»

Oft könnten die Leute inhaltlich nicht nachvollziehen, wie sich der Mietzins zusammensetze, sagt Nägeli. «Sie machen aber auch geltend, dass sie wegen der stark steigenden Stromkosten und Lebensmittelpreise in einen finanziellen Engpass kämen.»

Geringe Erfolgschancen

Bei einer Anfechtung überprüft die Fachstelle genau, ob der Mietzins gerechtfertigt ist. Stelle sie einen Kalkulationsfehler fest, werde dies mit der Baugenossenschaft abgesprochen. «Entweder wird der Mietzins gegen unten korrigiert oder im Extremfall sogar zurückgezogen.»

Stefan Schneider, Geschäftsführer des Verbands Wohnbaugenossenschaften Zürich, geht nicht davon aus, dass es bei den Genossenschaften viele ungerechtfertigte Zinserhöhungen gibt. In den meisten Fällen seien diese nötig, weil auch für die Genossenschaften alles teurer werde.

(bza)