Quelle: Baubewilligungen verschärfen Wohnungsnot / TeleZüri / 19.04.2023

Wohnungsnot

Zürcherin bezahlte 5000 Franken für gutes Wort beim Vermieter

Ein skrupelloser Vormieter verlangte von einer Zürcherin 5000 Franken, damit er beim Vermieter ein gutes Wort einlegt. Der Vemieterverband kritisiert die fragwürdige Praxis, Martina P. würde das Geld aber wieder zahlen.

Jede oder jeder, der in Zürich eine Wohnung besichtigte, kennt das Bild: Vor dem Gebäude stehen Hunderte Menschen an, die Wohnung rappelvoll mit Mitbewerbern. Doch wie setzt man sich da durch? Vielfach kommt man um Vitamin B nicht herum – oder man zahlt drauf.

«Die muss ich haben!»

So geschehen in einem aktuellen Fall: Martina P. (40) suchte lange eine Wohnung in der Stadt Zürich, die bezahlbar ist und einen Balkon hat. «Ich hatte einige Wohnungen besichtigt, aber keine hat meine Kriterien erfüllt», erzählte sie dem «Blick».

Anfang 2023 wurde sie fündig: 1400 Franken monatlich für eine Zweizimmerwohnung im Zürcher Seefeld. Für Martina war klar: «Das ist meine Traumwohnung. Die muss ich haben.» Weil der Vormieter die Wohnung ausserterminlich verliess, musste er der Verwaltung laut Gesetz einen Nachmieter vorschlagen. Und er schlägt daraus Profit: Von Martina P. verlangte der Vormieter 5000 Franken, damit er sie als Top-Nachmieterin vorschlägt, die anderen Interessenten wollte er nicht erwähnen.

Doch es blieb nicht bei den 5000 Franken: Der bisherige Mieter verlangte zusätzlich, dass Martina P. seine alten Möbel übernimmt – für weitere 500 Franken.

Kritik vom Mieterverband

Gegenüber dem «Blick» kritisiert Walter Angst (61), Co-Geschäftsleiter des Zürcher Mieterverbands, die Zahlung der 5000 Franken. «Der Vormieter handelt unsittlich. Aber eine Nachmieterin hätte wenig Chancen, gerichtlich gegen den Vormieter vorzugehen, obwohl sich dieser bereichert, ohne eine Leistung zu erbringen», so Angst.

Für Martina P. hingegen hat sich die Sache gelohnt: «Ich würde es wieder machen.» Sie habe nun ihre Traumwohnung. Was hältst du von der Aktion? Schreibs in die Kommentare!

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(jaw)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 1. Mai 2023 07:14
aktualisiert: 1. Mai 2023 07:20