Zürcher Zünfter müssen nach «Blackfacing-Skandal» zum Nachsitzen

Der Blackfacing-Skandal vom diesjährigen Sechseläuten hat ein Nachspiel für die Zürcher Zünfter. Sie müssen in die Anti-Rassismus-Nachhilfe, wie das «SRF Rgionaljournal» berichtet. Man wolle sich nun zum Thema Rassismus beraten lassen, sagt Christoph Nater gegenüber dem SRF.

Christoph Nater ist Vorsitzender der Zürcher Zünfte und erklärte: «Wir haben entschieden, einen Runden Tisch mit der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus zu lancieren». Weiter betont er auch, dass sich alle Zunftmeister von «jeglicher Form von Rassismus distanzieren». Nater ist überzeugt, «dass wir da einiges lernen können, unabhängig von den Vorfällen an diesem privaten Anlass.»

«So etwas darf nicht mehr vorkommen»

Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus sagte gegenüber «Blick», dass man sich jetzt ein erstes Mal im kleinen Rahmen zusammensetzen wolle. «Da wollen wir zusammen schauen, was genau die Problematik ist und wie man diese angehen kann», heisst es.

Klar sei jedoch, dass so etwas wie an besagtem Abend nicht mehr vorkommen dürfe. Das Skandalvideo wurde an einem Event vor dem traditionellen Sechseläuten aufgenommen und von dem «Tagesanzeiger» veröffentlicht. Zur besagten Veranstaltung, dem «Ball beim Bögg», ist nur ein ausgewählter Kreis an Personen eingeladen.

Keine Stellungnahme zum Skandal-Auftritt vom Veranstalter

Zu sehen war die Bühne im Restaurant Terrasse beim Bellevue und darauf ein Mann mit gelockter Perücke, angemaltem Gesicht und Bastrock. Wenn weisse Menschen sich das Gesicht schwarz anmalen und sich privilegierte Menschen über eine Bevölkerungsgruppe lustig machen, die nach wie vor Diskriminierung erfährt, spricht man dabei von Blackfacing.

Der «Ball am Bögg» habe nichts mit der Organisation des Sechseläutens zu tun, bekräftigte das Zentralkomitee der Zürcher Zünfte auf die Anfrage vom «Tagesanzeiger». Die Veranstalter des Events haben bislang auf eine Stellungnahme verzichtet.

(roa)