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Verband der Studierenden der Universität Zürich fordert Boykott israelischer Unis

Quelle: TeleZüri / Tobias Matsch / CH Media Video Unit / Linus Bauer

Universität Zürich

Zürcher Studierendenverband sympathisiert mit Pro-Palästina-Protesten

Der Verband der Studierenden der Universität Zürich fordert, dass die Uni die Zusammenarbeit mit drei israelischen Hochschulen beendet. Dies trifft beim Verband der jüdischen Studierenden auf scharfe Kritik. Israel werde dämonisiert.

Hochschulen sind vermehrt zum Ziel pro-palästinensischer Proteste geworden. Am 14. Mai forderte die Gruppe Students for Palestine mit einem Sitzstreik auch an der Universität Zürich, dass diese israelische Institutionen boykottiert. Der Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) übernimmt nun in etwas abgeschwächter Form eine Hauptforderung der Besetzer, wie die «NZZ» schreibt.

In einem Antrag fordert der Verband, dass die Universität die Zusammenarbeit mit drei israelischen Hochschulen beendet. Dabei handelt es sich um die Hebrew University in Jerusalem, die Universität Haifa und die Bar-Ilan-Universität in Tel Aviv.

Der VSUZH entschied dies bereit letzten Mittwoch an einer Sitzung des Studierendenparlaments. Laut dem VSUZH fiel der Entscheid mit deutlicher Mehrheit aus.

Vorwürfe an die Hochschulen

Die Universität Zürich müsse sich «von jenen israelischen Universitäten distanzieren, die Teil des israelischen Militärapparates sind oder diesen unterstützen», begründet der Verband laut der Zeitung die Forderung. Die Zusammenarbeit der betreffenden Universitäten mit dem israelischen Militär führen die Studierenden in einer detaillierten Auflistung aus.

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Der Verband wirft den Hochschulen vor, sich damit zu «Mittätern» eines «Genozids» zu machen. Der Krieg im Gazastreifen bedrohe nicht nur die Zivilbevölkerung, sondern auch Angehörigen der dortigen Universität. Auch prangert der VSUZH «das Schweigen der israelischen Universitäten zu den Auswirkungen der israelischen Angriffe auf palästinensische Studierende und Bildungseinrichtungen» an.

Vergleich sei zynisch und antisemitisch

Einen «pauschalen Boykott» forderten sie nicht, wehrt sich der Verband auf Anfrage der Zeitung. Stattdessen gehe es um «die Überprüfung und Sistierung der Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten, die sich öffentlich klar hinter das Vorgehen des israelischen Militärs stellen».

Der Verband jüdischer Studierender der Schweiz (SUJS) verurteilt den Antrag «aufs Schärfste». Israel werde dämonisiert und delegitimiert, schreibt dieser in einer Mitteilung. Auch werde mit unterschiedlichen Ellen gemessen. Der SUJS bezeichnet es als zynisch und antisemitisch, Israel mit Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine gleichzusetzen. Zudem macht er darauf aufmerksam, dass man sich an der Uni nicht sicher fühle und der Antrag die Situation verschlimmere. «Forscht nicht mit Juden. Studiert nicht mit Juden. Was kommt als Nächstes?» Der SUJS fordert von der Universität, den Antrag des VSUZH abzulehnen und den Verband finanziell nicht mehr zu unterstützen.

(bza)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 22. Mai 2024 13:10
aktualisiert: 22. Mai 2024 13:10