Quelle: Michel Péclard übernimmt zwei neue Restaurants am Zürichsee / ZüriNews vom 8. April 2023
Zürcher Kellner verdient bis zu 16'500 Franken im Monat
Das Umsatzlohn-Modell in Péclards Restaurants bedeutet, dass die Angestellten, je nach Betrieb, sieben bis acht Prozent des Umsatzes verdienen. Der Mindestlohn von 3750 Franken ist ihnen trotzdem garantiert. Es komme jedoch nur selten dazu, dass dieser ausbezahlt werde, sagt Michel Péclard gegenüber der «NZZ am Sonntag». «Im Schnitt verdienen unsere Umsatzlöhner 8000 bis 12'000 Franken pro Monat.»
Angestellte und Betrieb profitieren beide
Die höchste Auszahlung, die bisher durch den Umsatzlohn zusammengekommen sei, belaufe sich auf 16'500 Franken plus Trinkgeld. Dies sei aber eine Ausnahme gewesen und dem prächtigen Juni-Wetter zu verdanken. Die Skala sei grundsätzlich nach oben offen.
Nicht nur die Angestellten, auch Péclard als Arbeitgeber profitiere vom neuen Modell. «Unsere Angestellten arbeiten, als würde die Firma nicht uns, sondern ihnen gehören», sagt der Gastronom. Mit den Personalkosten stiegen auch die Einnahmen stark an, erstere seien prozentual sogar kleiner als früher.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Attraktive Arbeitsbedingungen helfen gegen Personalmangel
Den Umsatzlohn habe Péclard zusammen mit seinem Geschäftspartner aus der Not heraus im Kampf gegen den Personalmangel eingeführt. Einen Saisonvertrag für 4500 Franken pro Monat sei nicht mehr interessant. Der Umsatzlohn hingegen ziehe topausgebildete Fachkräfte an.
Auch Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer sieht Potenzial in diesem Modell. Es sei schwierig, neues Personal zu finden, wenn man als Arbeitgeber keine attraktiven Konditionen biete. Umsatzlöhne seien ein möglicher Ansatz, um neue Leute zu finden. Aber das Modell eigne sich nicht für jeden Betrieb.
(lba)