Zürcher Gemeinderat verzichtet bei der Stadtgärtnerei auf Wohnraum
Nicht alle wollten die Möglichkeit einer Wohnnutzung an diesem Standort aber aufgeben: Es sei doch keine Frage von entweder oder, meinte Flurin Capaul (FDP) in der Ratsdebatte am Mittwochabend. Es könnten sowohl Tomaten gesetzt als auch Wohnraum geschaffen werden. «Wohnen in der Stadtgärtnerei wäre doch attraktiv», sagte Capaul.
Antrag scheiterte deutlich
Dessen Antrag, dass ein «bewilligungsfähiges Projekt für Wohnungsbau» erarbeitet werde, das auch den Betrieb der Stadtgärtnerei berücksichtige und integriere, fand aber keine Mehrheit. Er scheiterte deutlich mit 26 zu 90 Stimmen.
Das grosse grüne Areal werde von den Quartierbewohnern als Erholungsraum genutzt, hielt Mischa Schiwow (AL) fest und sprach von einer Posse. Es sei eine Provokation, wenn es nun heisse, dass man ein Stück Natur abgeben solle, wenn man Wohnungen wolle.
Falscher Ort für Wohnungen
Auf den ersten Blick möge es unschön erscheinen, wenn eine Wohnzone in eine Zone für öffentliche Bauten umgezont werde, räumte Jürg Rauser (Grüne) ein. Aber bei diesem Standort könne man nicht von einem Verlust von Wohnraum reden, so Rauser. Denn das Areal werde seit langem von der Stadtgärtnerei genutzt; nun erfolge einfach die längst überfällige Überführung des Gebiets in die richtige Zone.
Dass der bestehende Zonenplan «weder die heutige noch die geplante Nutzung des Areals abbilde», hatte bereits der Stadtrat in seiner schriftlichen Antwort festgehalten. Wohnungen seien angesichts der Nutzung durch die Stadtgärtnerei unrealistisch.
Es sei «definitiv nicht der richtige Ort für Wohnungen», hielt Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) am Mittwochabend noch einmal fest. Das Areal müsse eine öffentliche Aufgabe - den Betrieb der Stadtgärtnerei - erfüllen und sei für die Freiraumversorgung des Quartiers wichtig.
Unbebaute Flächen werden von Anwohnenden genutzt
Das Areal ist heute teilweise mit Betriebs- und Lagergebäuden, Gewächshäusern und öffentlich zugänglichen Schauhäusern überstellt. Die unbebauten Flächen werden gärtnerisch genutzt, der historische Park und der grüne Freiraum von den Anwohnenden. Das Gebiet soll in den kommenden Jahren schrittweise erneuert und verstärkt öffentlich zugänglich gemacht werden.
Die Vorlage gelangt nun in die Redaktionskommission. Die Schlussabstimmung über die Zonenplanänderung «Stadtgärtnerei» findet an einer der nächsten Sitzungen statt.
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(sda/roa)