Der neue Goal-Song des ZSC steht in der Kritik
Tor-Songs sind im Eishockey ein wichtiger Bestandteil der Stadion-Atmosphäre. Die mannschaftsspezifischen Lieder werden immer dann eingespielt, wenn das Heimteam ein Tor erzielt. Damit soll die Freude über den Treffer verstärkt und die Stimmung im Stadion angeheizt werden.
Auf die laufende Saison hin haben die ZSC Lions ihren bisherigen Goal-Song durch einen Remix von «Chase the Sun» der italienischen Dance- und Elektroband «Planet Funk» ausgetauscht.
So klingt der neue Goal-Song
Da hört für viele die Fanliebe auf
Oft behalten die Clubs ihren Tor-Song über viele Jahre. Nicht so beim ZSC: Die letzte Anpassung erfolgte erst 2022. Möglicherweise ist das der Grund, warum die Begeisterung im Stadion beim ersten Tor vor heimischem Publikum am vergangenen Wochenende verhalten ausfiel. Ein Blick ins Fanforum «zscfans.ch» bestätigt diesen Eindruck: Die Kommentare reichen von «fehlender Stimmung» bis «absolut grauenhaft». Ein besonders frustrierter Fan wünscht sich sogar, der ZSC solle keine Tore mehr schiessen, damit er sich den Song nicht anhören muss. Verschiedentlich wird eine Rückkehr zum bisherigen Tor-Song gefordert.
Zur Erinnerung, so klangen die Heimtore bisher:
Dabei sei der bisherige «Sächsilüüte-Marsch» bei der Einführung ebenfalls umstritten gewesen, wie sich Roger Gemperle, Chief Marketing Officer des ZSC, gegenüber ZüriToday erinnert: «Damals hatten wir ähnliche Reaktionen.»
Der Marsch war 2022 zur Eröffnung der Swiss Life Arena eingeführt worden. Die inoffizielle Hymne der Stadt Zürich setzte sich in einer breit angelegten Fanbefragung mit 1700 Stimmen gegen den damaligen Song «Chelsea Dagger» der Band «The Fratellis» mit 1200 Stimmen durch.
Aber warum schon wieder ein Wechsel?
Der bisherige Goal-Song ist also noch sehr jung und ist innerhalb der Fangemeinde demokratisch abgestützt. Warum kam es also nach so kurzer Zeit schon zu einem Wechsel? Der Entscheid für einen neuen Song sei auch auf Wunsch der Spieler gefällt worden, erklärt Gemperle. Nach dem Meistertitel verdiene der ZSC einen eigenen Song. «Der Sächsilüüte-Marsch gehört nämlich in erster Linie dem Sächsilüüte und den Zünften.»
Dieses Mal wurde aber keine Abstimmung mehr durchgeführt. Die Entscheidung fiel in einem internen Gremium und zusammen mit den Spielern. «Chase the Sun» sei vor der Abstimmung 2022 übrigens ebenfalls diskutiert worden, sagt Gemperle. Jetzt hat sich der Elektrosong gegen den Marsch durchgesetzt.
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Die negativen Rückmeldungen seien nicht überraschend und müssten in Relation gesehen werden, sagt der Marketing-Chef. «Leider melden sich bei Änderungen erfahrungsgemäss immer nur die Unzufriedenen. Als Organisation finden wir den Song passend und mit dem ZSC-Refrain auf uns zugeschnitten».
Ob die Fans das nach den ersten hitzigen Debatten auch so sehen und «Chase the Sun» als «ihren» Song annehmen, wird sich zeigen. Gemperle jedenfalls glaubt, dass sich die Kritiker nach ein paar Spielen daran gewöhnen und sich erfreuen werden. «Wir hoffen auf viele Tore in dieser Saison.»