Übersicht Wahlen 2023

Wer für Zürich kandidieren will, muss nicht unbedingt dort wohnen

1341 Personen kandidieren für den Nationalrat im Kanton Zürich. Nicht alle aber haben ihren Wohnsitz im Kanton, für den sie sich wählen lassen wollen. Wir zeigen, in welchen Kantonen die Kandidierenden wohnen.

In gut einem Monat sind die nationalen Wahlen. Für den Kanton Zürich haben sich 1341 Kandidierende aufstellen lassen, meldet das Statistische Amt. Fast 400 zusätzliche Kandidierende möchten in die Grosse Kammer. Voraussetzungen für eine Kandidatur sind Volljährigkeit am Wahltag und das Schweizer Bürgerrecht. Nicht entscheidend ist der Wohnort.

Über 30 Personen nutzen das zu ihren Gunsten. Unter den fast 1500 Kandidierenden haben nicht alle ihren Wohnsitz im Kanton, für den sie sich aufgestellt haben. 34 von ihnen wohnen nicht in Zürich, verteilt auf 15 verschiedene Listen. Am häufigsten wohnen die Kandidierenden ausserhalb des Kantons in St.Gallen und Graubünden, gefolgt von Thurgau und Luzern.

In diesen Kantonen wohnen die Kandidierenden ausserhalb von Zürich:

Kleinparteien schwingen obenaus

Drei Listen schwingen obenaus, was die Anzahl Kandidierender betrifft, die nicht im Kanton Zürich wohnen.

Die meisten Kandidierenden, die nicht im Kanton wohnen, stellt die libertäre Partei. Von 24 Kandidierenden wohnen sieben nicht in Zürich. Bei der Piratenpartei haben fünf von 18 Kandidierenden ihren Wohnsitz ebenfalls ausserhalb des Kantons.

Und: Auf der Liste «sanspapierspolitiques» sind sechs von sieben Kandidierenden in Sargans zuhause. Neben Peter Vetsch besteht die Liste aus alten Weggefährten aus seinem Jugendort Sargans, wie der National- und Ständeratskandidat mitteilt.

Auf diese Parteien verteilen sich die Kandidierenden:

Kandidierende ohne grosse Wahlchancen

Generell handelt es sich bei den aufgeführten Parteien grösstenteils um Kleinstparteien. Die Libertäre Partei, bei den Wahlen 2019 noch als up! aufgeführt, erhielt vor vier Jahren im Kanton Zürich 273 Stimmen, was einem Wähleranteil von 0,7 Prozent entsprach.

Parteipräsident Martin Hartmann bestätigt auf Anfrage von ZüriToday, dass Kandidaturen im Kanton Zürich vorteilhaft sind, weil die Chancen auf einen Nationalratssitz grösser sind. Allerdings habe seine Partei kaum realistischen Chancen, gewählt zu werden.

Hintere Listenplätze bei den grossen Parteien

Ausser bei FDP und SVP finden sich auch bei den grossen Parteien einzelne Kandidierende, die ausserhalb des Kantons wohnen. Meist figurieren sie auf den hinteren Listenplätzen.

Entsprechend gering dürften die Wahlchancen für jene Kandidierenden sein. Ob trotzdem eine Person mit Wohnort ausserhalb des Kanton Zürichs gewählt wird, entscheidet das Stimmvolk am 22. Oktober.

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 25. September 2023 06:51
aktualisiert: 2. Oktober 2023 09:05