Quelle: ZüriNews / Zürcher Spitäler schreiben rote Zahlen / Beitrag vom 9. April 2024

Millionenverluste

Unispital, Kantonsspital Winterthur und Stadtspital schreiben tiefrote Zahlen

Das Universitätsspital Zürich (USZ) hat im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 49 Millionen Franken eingefahren. Wegen des Fachkräftemangels mussten Betten gesperrt werden. Auch das Kantonsspital Winterthur und das Stadtspital schreiben einen Verlust in ähnlicher Höhe.

Der Betriebsertrag Unispital Zürich stieg um 4,4 Prozent auf 1,578 Milliarden Franken, während die Kosten um 5,9 Prozent zunahmen, wie das USZ am Dienstag mitteilte. Daraus resultierte ein Betriebsverlust von 49 Millionen Franken. Im Geschäftsjahr 2022 hatte das USZ einen Verlust von 22 Millionen Franken ausgewiesen.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 62 Millionen Franken (6,8 Prozent) angestiegen. Rund die Hälfte ist auf die mit dem Teuerungsausgleich verbundenen Lohnerhöhungen zurückzuführen.

Verweildauer am USZ stieg auf 6 Tage

Auch ausserhalb des Personalaufwands machte sich die Teuerung laut Mitteilung bemerkbar und erhöhte den Aufwand beträchtlich. Die daraus resultierende systematische Unterfinanzierung belaste das Jahresergebnis stark.

Die Anzahl stationärer Austritte stieg um 0,7 Prozent auf 39'153. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Verweildauer am USZ um fast einen halben Tag auf 6,0 Tage. Auch bei den Behandlungen im ambulanten Bereich hielt der Aufwärtstrend an.

Kantonspital Winterthur ebenfalls mit tiefroten Zahlen

Negative Finanzzahlen präsentiert auch das Kantonsspital Winterthur (KSW). Es hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 49,5 Millionen Franken erzielt. Grund dafür war vor allem der Fachkräftemangel. Dieser führte dazu, dass der Betrieb nicht voll laufen konnte.

Im Laufe des Jahres habe zwar wieder mehr Personal angestellt werden könnten, teilte das KSW am Dienstag mit. So hätten schrittweise wieder mehr Betten und Operationssäle betrieben werden können.

KSW muss nun sparen

Insgesamt blieb das Wachstum aber unter den Erwartungen, weil der Personalaufbau Zeit kostete. Während der Einarbeitungszeit konnten die Behandlungskapazitäten noch nicht hochgefahren werden.

Unter dem Strich blieb deshalb ein Verlust von rund 50 Millionen Franken. Um wieder profitabel zu werden, muss das KSW nun sparen. Wichtig ist für das KSW auch die Aufrechterhaltung des Vollbetriebs, was nur mit ausreichend Fachkräften möglich ist.

Stadtspital ebenfalls mit Verlust...

Auch das Stadtspital Zürich musste am Dienstag einen Verlust verkünden. Wie die Stadt Zürich mitteilt, sei das Jahr 2023 mit einem Verlust von 39 Millionen Franken abgeschlossen worden. Dies, obwohl das Spital noch nie so viele Patienten hatte.

Den Verlust erklärten die Verantwortlichen in einer Mitteilung vom Dienstag unter anderem mit den nicht kostendeckenden Tarifen. Die erbrachten Leistungen und die Teuerung würden so nicht abgedeckt.

...trotz Rekordzahl an Patienten

Auf Kostenseite kamen auch Projekte wie das Ambulante Zentrum Europaallee dazu. Dieses war mitverantwortlich, dass die Zahl der ambulanten Patientinnen und Patienten um zwei Prozent auf 436'725 stieg. Stationär behandelte das Stadtspital 34'552 Patienten (+1 Prozent).

Trotz Geburtenrückgang in der Stadt Zürich verzeichnete das Stadtspital auch in diesem Bereich eine Zunahme von zwei Prozent auf 2303.

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(sda/zor)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 9. April 2024 07:59
aktualisiert: 9. April 2024 21:11