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Sieben Facts zur süssen Schoggi-Versuchung

Schokolade

Sieben Facts zur süssen Schoggi-Versuchung

Schweizerinnen und Schweizer lieben Schokolade. Das ist Fakt. Der Konsum der Bevölkerung der Schweiz steht im europäischen Vergleich an erster Stelle. ZüriToday hat das Schoggi-Phänomen untersucht und weitere interessante Fakten entdeckt.

Wusstest du, dass am 7. Juli der Welttag der Schokolade ist? Oder Schweizerinnen und Schweizer europaweit am meisten Schoggi konsumieren? Mit ganzen 11,3 Kilogramm Schokoladenwaren pro Kopf im Jahr 2021 übertreffen sie sogar die Deutschen mit 9,1 Kilogramm pro Kopf 2020, das zeigt eine Statista-Grafik auf Grundlage aktueller Daten von Caobisco und Chocosuisse.

Es gibt ganze neun Schweizer Schokoladenfabriken. Dazu noch sechs kleinere Schoggi-Manufakturen. Grund genug, der Schokolade etwas auf den Zahn zu fühlen und mehr über sie zu erfahren. Hier sind einige Fakten, die du über Schokolade vielleicht gar nicht wusstest.

1. Schokolade braucht gar nicht so viel Fett, um gut zu schmecken

Schokolade gilt als eines der verführerischsten und beliebtesten Lebensmittel. Der Grund für die Liebe zur Schokolade liegt aber nicht nur darin, dass sie angeblich glücklich macht und aphrodisierend wirken soll. Forschende haben entschlüsselt, dass es der einzigartige Schmelzvorgang im Mund ist, der die Schokolade so unwiderstehlich macht. Mit diesem Wissen könnte also Schokolade kreiert werden, die genauso genüsslich schmeckt, aber gesünder ist.

Fett ist wichtig, aber es braucht davon nicht viel. Zu diesem Schluss kommen zumindest die Lebensmittelwissenschafterin Anwesha Sarkar von der «School of Food Science and Nutrition» an der Universität Leeds und ihr Team. Dieses Wissen kann gemäss den Forschenden den Herstellern helfen, dunkle Schokolade zu kreieren, die das begehrte Genusserlebnis bietet, aber weniger Fett enthält.

Der Chocolatier bei der Arbeit
Foto: Getty Images

2. Der Schoko-Sensorik Kurs

Dass man als Weinliebhaber einen Kurs zum Weinsommelier besucht oder sich zum Experten in Sachen Geschmacksrichtungen ausbilden lässt, ist nicht Neues. Wusstest du aber, dass es für die Schokolade den «Sensorik-Lizenz-Kurs» gibt? In Wädenswil an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) kannst du «die Komplexität von Schokolade im Bereich Sensorik zu entschlüsseln lernen und zum Experten werden», so die Kursbeschreibung.

Mit dem Abschluss «Sensorik-Lizenz Schokolade» kannst du mittels der Wahrnehmung von Geschmack, Aromatik und Textur, die sensorischen Dimensionen von Schokolade erkennen, prüfen und nach international anerkannten Massstäben beurteilen. Danach darfst du dich vier Jahre an dem Titel erfreuen. Der Kurs kostet 2450 Franken für acht halbe Tage.

Schoko-Sensorik-Kurs
Foto: KEYSTONE/DPA/OLIVER BERG

3. Nicht immer muss verzichtet werden

Kaum jemand kann der süssen Versuchung widerstehen. Es gibt tatsächlich nur wenige Menschen, die keine Schokolade mögen oder sie nicht vertragen. Oft wird Schokolade als Tabu genannt, wenn man unter einer Histamin-Unverträglichkeit leidet. Histamin ist ein Gewebehormon, das vielfältige Aufgaben im Körper hat.

Bei einer Histamin-Intoleranz verträgt man verschiedene Lebensmittel nicht mehr. Dass Histamin Schokolade ungeniessbar macht, wird oft behauptet, ist aber falsch. Die beliebte Süssigkeit enthält kein Histamin. Dafür ist sie reich an Stoffen, die Histamin freisetzen können. Muss man als Allergiker denn gänzlich verzichten? Nicht unbedingt. Tatsächlich wird weisse Schokolade meist sehr gut vertragen. Als Faustregel gilt: Je höher der Kakaoanteil in der Schokolade ist, desto schlechter ist sie für Histamin-Allergikern verträglich.

Histamin-Intoleranz und Schokolade
Foto: swrfernsehen.de

4. Kakao – in Kolumbien gerne auch mit Käse

Neben Kaffee ist auch Edelkakao ein begehrtes Exportgut aus Kolumbien. Manch einer behauptet, dass es sich allein dafür lohnt, einmal nach Kolumbien zu reisen. Die Einheimischen trinken ihn am liebsten zum Frühstück, nur mit Wasser aufgekocht und etwas Zuckerrohrsirup gesüsst. Hinter dem Namen «Chocolate con queso» verbirgt sich noch eine weitere kolumbianische Frühstücks-Spezialität. Dabei erwartet dich eine Tasse Kakao, zu der eine Scheibe Kuhmilchkäse gereicht wird. Klingt das für dich zu kurios? Kein Problem, den Käse kannst du auch weglassen und einfach den puren Kakao geniessen.

«Chocolate-con-queso» aus Kolumbien
Foto: wedesigntrips.com

5. Die Geruchs-Bibliothek für Kakao und Schokolade

Mit dem sogenannten «Aroma-Kit» mit 25 Referenzsubstanzen soll die «Bedeutung der sensorischen Qualität und die Aroma-Vielfalt von Kakao und Schokolade» besser verstanden werden. Also unsere Sinnesorgane für Schoggi geschärft werden. Die Aromakomposition in einer Schokolade wird durch ihre Herkunft und die Sorte der Kakaofrucht beeinflusst. Zudem spielen die biochemischen und thermalen Verarbeitungsprozesse eine Rolle, von der Kakaobohne bis hin zum Endprodukt Schokolade.

Über 500 flüchtige Verbindungen sind bisher in Kakao und Schokolade identifiziert worden, aber nur wenige Aromastoffe tragen zum typischen Schokoladenaroma bei. Diese Schlüsselaromastoffe können als blumig, fruchtig, würzig oder auch erdig, assoziiert werden. Ein Aroma-Kit für den Schoggi-Kick kostet 330 Franken kann über die ZHAW bezogen werden.

Das Kakao-Aroma-Kit
Foto: zhaw.ch

6. «Schokolade zum Frühstück» ist nicht nur für Bridget Jones gut

Gerade Milchschokolade wird oft als Dickmacher verschrien. Doch stimmt das denn wirklich? «Milchschokolade hat den Ruf, aufgrund ihres hohen Fett-, Zucker- und Kaloriengehalts zur Gewichtszunahme beizutragen», so der britische Neurowissenschaftler Frank Scheer. In seinem Test mit Milchschokolade haben die Teilnehmenden, die Milchschokolade am Morgen gegessen haben, die besten Ergebnisse gezeigt. Der Verzehr hat sich positiv auf die Fettverbrennung und den Insulinspiegel ausgewirkt und sie haben sogar an Taillen-Umfang verloren.

Man vermutet, dass die Tageszeit auch Einfluss auf den Appetit hat, weil man über den Tag dann weniger Lust auf Süsses habe. Ob die gesteigerte Fettverbrennung gewissen Inhaltsstoffen zugeschrieben werden kann, gilt es weiter zu untersuchen.

Renée Zellweger nahm für ihre Rolle in «Bridget Jones» 14 Kilogramm zu.

7. Schoggi zum Erleben und Probieren

In der Schweiz wird täglich tonnenweise Schokolade hergestellt und zur Freude aller Schoggifans gibt es mehrere Schokoladenfabriken, die ihre Tore für Besucher öffnen. Wer Einblick hinter die Kulissen eines der wichtigsten Schweizer Aushängeschilder erhaschen möchte, sind hier die Fabriken im Raum Zürich:

Von allen Schweizer Schokoladenmarken ist Lindt diejenige, die man weit über die Landesgrenzen hinaus findet. Anfänglich bekannt unter dem Namen Lindt & Sprüngli, startete die Produktion 1899 in Kilchberg am Zürichsee. Das «Home of Chocolate» wurde dort im September 2020 eröffnet. Der Rundgang durchs Museum endet in der Degustationshalle mit drei riesigen Schokoladenbrunnen. Und im Lindt-Shop gibts alle Sorten zu kaufen.

Der Schokoladenbrunnen im Museum von Lindt & Sprüngli
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Am Schaufenster mit der offenen Bruchschokolade mit Nüssen, Cornflakes, Karamellstücken, Smarties, Rosinen, Kokossplittern und vielen weiteren Zutaten, erkennt jeder Schokoliebhaber die Läderach-Läden. Mittlerweile gibts weltweit über 80 Filialen in 15 Ländern.

Das Glarner Familienunternehmen Läderach wurde 1962 gegründet. Das «House of Läderach» in Bilten GL eröffnete im Herbst 2020 und verfügt ebenfalls über einen Schokoladenbrunnen, aus dem gleichzeitig weisse, hellbraune und dunkle Schokolade fliesst. Hier kommt der Porzellanlöffel zum Einsatz, den man dir am Eingang gibt. Damit kannst du dich nach Herzenslust durch die süssen Ströme testen.

Eine Filiale mit der berühmten Bruchschokolade von Läderach
Foto: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI
Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 11. März 2023 08:38
aktualisiert: 11. März 2023 08:38