Zürcher Schauspielhaus wird frühestens ab 2030 umgebaut
Die Verantwortlichen von Zürcher Stadtrat und Schauspielhaus haben am Mittwoch den Startschuss für den Umbau des Pfauensaals gegeben. Nun wird der Architektur-Wettbewerb für das komplexe Projekt ausgeschrieben. Wie die historische Theaterstätte künftig aussehen wird, gibt die Jury im September 2025 bekannt.
Für das Vorprojekt wird das Haus deshalb noch vertieft untersucht. «Dann wissen wir, wie gut in den 1970er-Jahren saniert wurde», sagte Odermatt weiter. Im Jahr 1977 wurde der Pfauen letztmals umgebaut. Dass Arbeiten nötig sind, ist unbestritten.
Kostenschätzung «wäre unseriös»
Lange war umstritten, wie umfangreich diese Arbeiten ausfallen sollen. Der Stadtrat hatte ursprünglich ein Projekt bevorzugt, bei dem der Pfauensaal und die Bühne komplett herausgerissen worden wären. Lediglich bei der Fassade wäre alles beim Alten geblieben.
Gegen das Vorhaben hatte sich aber von Anfang an Widerstand formiert. Eine Allianz von Kulturschaffenden und Heimatschützern setzte sich für den Erhalt des geschichtsträchtigen Saals ein.
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Das Stadtparlament stimmte schliesslich für eine Sanierung «light», also nur mit leichten Eingriffen. Für Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) nach wie vor ein Wermutstropfen, wie sie sagte. Man wolle den Pfauen nun aber mit Sorgfalt in die Zukunft bringen.
Wie viel die Sanierung «light» kosten wird, ist nach wie vor unklar. Ursprünglich wurden 126 Millionen Franken geschätzt, dabei dürfte es aber nicht bleiben. Eine neue Schätzung gibt der Stadtrat zum jetzigen Zeitpunkt nicht ab. Das wäre unseriös, sagte Odermatt.
Drei Jahre im Provisorium
Voraussichtlich Ende 2028 können die Stadtzürcher Stimmberechtigten über den Baukredit abstimmen. Sagt das Volk Nein, gibt es «die schlechteste aller Lösungen», wie Odermatt sagte. Dann mache man nur, was zwingend nötig sei. «Instandhaltung.»
Läuft alles nach Plan, dürften die Bauarbeiten im Jahr 2030 starten. Dauern dürften sie drei Jahre - für das Schauspielhaus zu lang, um auf eine Bühne verzichten zu können. Aktuell suchen die Verantwortlichen deshalb nach einem Provisorium. Ende Jahr soll klar sein, wo das Pfauen-Provisorium gebaut wird.
Das Schauspielhaus mit dem Pfauensaal aus dem Jahr 1926 war während der Nazizeit die einzige noch freie deutschsprachige Bühne und gilt deshalb als Erinnerungsort der Theatergeschichte.
(sda/zor)