Zürcher SVP fordert Prüfung von Messerverbotszonen
In Wattwil bedrohte ein Mann kürzlich Polizei und Rettungsdienst mit einem Messer. Kurz zuvor kam es im deutschen Solingen zu einer Messerattacke mit drei Toten. Auch an der Street Parade oder im Nachgang zum Dörflifest gab es Verletzte nach Attacken mit Messern. Die Kriminalstatistik des Kantons Zürich wies 2023 doppelt so viele Messerangriffe aus, wie fünf Jahre zuvor.
Die SVP der Stadt Zürich lancierte darum im Gemeinderat eine Anfrage, in der es darum geht, mögliche Messerverbotszonen einzurichten. Mögliche Verbotszonen wären laut der Partei das Seebecken, Bahnhöfe, Tramhaltestellen, Quartierfeste, Volksfeste, Schulen oder Asylunterkünfte. Wie Gemeinderat Yves Peier gegenüber der «NZZ» sagt, wolle man erfahren, wie Zürich mit dem Messerproblem umgehe. Jedes Messer im öffentlichen Raum sei eines zu viel.
Skepsis von rechts bis links
Die anderen Parteien reagierten skeptisch auf den SVP-Vorstoss. So meinte FDP-Gemeinderat Andreas Egli, dass der Vorschlag eine «Alibi-Übung» sei. Wer ein Attentat mit einem Messer plane, der lasse sich von einem Verbot nicht abhalten.
Auch SP-Gemeinderätin Anna Graff sieht Probleme beim SVP-Vorschlag. Denn auch heute sei es kaum möglich, durchzusetzen, dass keine verbotenen Messer in der Öffentlichkeit getragen werden. Das gleiche Probleme werde es mit Messerverbotszonen geben.
Ob Messerverbotszonen Städte tatsächlich sicherer machen, ist umstritten. In Köln oder Hamburg gibt es bereits solche Bereiche, wie die «NZZ» schreibt. Trotzdem habe es im vergangenen Jahr rund 9000 Messerangriffe gegeben. Der Stadtrat hat nun drei Monate Zeit, die Anfrage der SVP zu beantworten.
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(zor)