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Von Polizei weggetragene Demonstranten an ETH Zürich waren gar keine Studenten

Pro Palästina

Kaum ETH-Studierende an Gaza-Demo – Polizei vor Uni-Eingängen

Beim Polizeieinsatz an der ETH Zürich vergangene Woche mussten mehrere Personen aus dem Gebäude getragen werden. Die meisten von ihnen waren keine Angehörigen der Hochschule. Die Uni Zürich ergreift derweil Präventionsmassnahmen.

Vergangene Woche kam es an der ETH Zürich zu einem Polizeieinsatz. 60 bis 70 Personen fanden sich in dem Gebäude zu einer Pro-Palästina-Kundgebung ein. Wie die Leitung der ETH erklärt, entfernten sich die meisten nach Eintreffen der Einsatzkräfte freiwillig.

Polizei entfernt mehrere Personen

Mehrere Demonstrierende weigerten sich jedoch, die Demonstration in der Halle zu beenden und das Gelände zu verlassen. Die Polizei entfernte diese Personen nach mehrfacher Aufforderung. Die etwa 28 Personen wurden von der Polizei aus der Halle getragen und die Personendaten ausgewertet.

Wie die Auswertungen der Polizei zeigen, handelte es sich beim Grossteil der renitenten Demonstrierenden nicht um ETH-Studierende. Wie die ETH-Medienstelle auf Anfrage von «SRF News» bekannt gibt, waren 23 der 28 Personen nicht Teil der ETH. Vier seien Studierende und eine Person sei in Teilzeit an der ETH angestellt.

Quelle: TeleZüri / Oliver Spieser / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Anzeige wegen Hausfriedensbruch

Weiter erklärt die Mediensprecherin der ETH, dass die Leitung beschlossen habe, gegen alle Personen Anzeige wegen Hausfriedensbruch zu erstatten. Für die ETH-Mitarbeitende werde es keine personalrechtlichen Konsequenzen und für die Studierenden keine akademische Sanktionen geben. Mit der Gruppierung der Protestierenden sei man in Kontakt und habe einen Dialog angeboten, heisst es abschliessend.

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An der Universität Zürich wurde für Freitagnachmittag zu einer weiteren unbewilligten Demonstration aufgerufen. Die Polizei ist bereits vor Ort und kontrolliere an den Eingängen, wie «20 Minuten» berichtet. «Heute haben wir gesehen, wie begierig die Universität ist, unsere Forderungen mit Polizeirepression zum Schweigen zu bringen. Aber wir werden nicht schweigen», heisst es in einer Nachricht einer Telegram-Gruppe. In der Gruppe werden die Mitglieder auch daran erinnert, dass man der Polizei im Falle einer Kontrolle nur Namen und Adresse angeben müsse. «Ihr dürft weitere Angaben verweigern».

Die Zürcher Polizei bestätigt einen entsprechenden Einsatz. Man sei präventiv vor Ort, noch sei die Lage aber ruhig, heisst es. «Die Universitätsleitung der UZH duldet angesichts der angespannten Situation, wie sie sich auch in den anderen Schweizer Universitäten und Hochschulen zeigt, keine Besetzungen von UZH-Räumlichkeiten oder andere Verstösse gegen die Hausordnung», schreibt die Universität in einer Mitteilung.

(roa)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 17. Mai 2024 15:00
aktualisiert: 17. Mai 2024 16:37