Quelle: CH Media Video Unit / Olivia Eberhardt

Pedalen für Strom

Halbleere Öko-Tanne ersetzt beliebten Swarovski-Christbaum am Zürich HB

Im Zürcher Hauptbahnhof steht nicht mehr der reich beschmückte Swarovski-Weihnachtsbaum, sondern eine spärlich beschmückte Tanne, die nur leuchtet, wenn jemand mittels Hometrainer in die Pedale tritt.

Der Swarovski-Christbaum am Zürcher Hauptbahnhof gehört zu Weihnachten wie der Glühwein oder die Guetzli. Dieses Jahr steht zwar auch ein grosser Baum in der Bahnhofshalle, aber ohne die funkelnden Glaskristalle. Neu ist auch: Um den Baum herum stehen vier Velos.

Und diese stehen nicht (nur) zum Spass da, denn: Erst wenn jemand in die Pedale tritt, leuchtet der Weihnachtsschmuck des grossen Baumes. Doch halt. Wo ist der beliebte Swarovski-Weihnachtsbaum?

Auf der Website des Christkindlimarktes heisst es: «Wir verzichten in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Situation auf die Christmas Light Show und nutzen innovative Konzepte, um unsere Besucher trotzdem in weihnachtliche Stimmung zu bringen.»

Swarovski will sich nicht äussern

Weiter: «Der legendäre zehn Meter hohe Christbaum, früher üppig beleuchtet, kommt dieses Jahr mit einer dezenten Grundbeleuchtung daher.» Kein Wort zur offenbar beendeten langjährigen Zusammenarbeit mit dem österreichischen Glasbläser.

Bei Swarovski direkt bekommt man trotz mehrfachen Anfragen keine Antwort. Mehrere Male musste sich der ZüriToday-Redaktor von den Leuten am Telefon vertrösten lassen. Offenbar will man sich nicht zur Sache äussern.

Das Konzept mit den Swarovski-Schmuck ist zu energieintensiv

Schliesslich bringt ZüriToday bei der für den Christkindlimarkt zuständigen Marketingagentur in Erfahrung, dass man auf Swarovskisteine verzichtet hat, weil die Beleuchtung extrem hell sein müsste. Das sei mit «in die Pedale treten» nicht zu schaffen. Deshalb sei auch der Baum nur spärlich geschmückt, wie ein Sprecher der Agentur gegenüber ZüriToday sagt.

Doch warum konnte nicht ein Swarovski-Baum aufgestellt werden, der weniger beleuchtet wird? Der Grund ist, dass die Glaskunst nur so schön funkelt, wenn starke Lichtstrahlen darauf fallen. Dies wäre viel zu energieintensiv, so dass das Konzept mit dem Swarovski-Schmuck nicht funktionieren würde.

Hintergrund dazu sind neue Richtlinien der SBB, die Mieter dazu anhalten sollen, mehr Strom einzusparen. Aus diesem Grund findet man auch kaum Bahnhöfe in der Schweiz, in denen grossflächig Weihnachtsdekoration aufgestellt wurde.

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 1. Dezember 2022 16:55
aktualisiert: 5. Dezember 2022 11:25