Nun auch bei Zunft Höngg: Dritte Zunft öffnet sich für Frauen

«Die Zeit ist noch nicht reif.» Das musste Walter Zweifel, Zunftmeister der Zunft Höngg, noch vor einem Jahr sagen. Damals wurde die nötige Zweidrittelmehrheit zu Aufnahme von Frauen in die Zunft noch nicht erreicht. Nur ein Jahr später hat sich die Situation geändert, wie Zweifel gegenüber dem «SRF Regionaljournal» bestätigt.

Frauen sollen bei der Zunft Höngg in Zukunft als vollwertige Mitglieder aufgenommen werden. Dabei müssen sie aber die gleichen Voraussetzungen erfüllen, wie die Männer. So müssen sie beispielsweise 10 Jahre in Höngg wohnen. Noch können aber nicht alle Frauen Mitglieder werden. «Wir öffnen generell, beschränken aber in den ersten fünf Jahren den Zugang», erklärt Zunftmeister Zweifel gegenüber dem Radio. Das bedeute, dass Frauen, die sich stark bei der Zunft engagierten oder aus dem nahen Umfeld der Zunft stammten.

Ab 2029 könnten alle Frauen aufgenommen werden

2029 könnte es dann so weit sein, dass alle Frauen, die die Aufnahmekriterien erfüllen, Zünfterinnen werden können. Zweifel ist zufrieden mit dem Entscheid, der getroffen wurde. «Ich finde es schön, dass wir einen Schritt gemacht haben», so der Zunftmeister. Besonders freut ihn dies, da es im 90. Geburtstagsjahr der Zunft passiere. Dies sei getreu dem Motto «Traditionen verbunden, aufgeschlossen für Neues».

Die Zunft Höngg ist die dritte Zunft, die Frauen aufnimmt. Bei der Zunft zur Meisen konnten Frauen als erstes Mitglied werden. Für die ersten fünf Jahre gilt auch dort eine Probezeit. 2028 soll dann definitiv entschieden werden. Auch bei der Zunft zu den Drei Königen dürfen Frauen am Umzug mitlaufen.

(zor)