Knabberattacke

Gefrässige Biber knöpfen sich Bäume an Limmatufer vor

An der Limmat sind wieder Biber unterwegs und tun sich an dem dortigen Gewächs gütlich. Wie es scheint, haben sie sich mit dem rechten Ufer der Limmat ein neues Buffet ausgesucht. Bei Grün Stadt Zürich freut man sich über den Biber, ergreift aber auch Massnahmen zum Schutz der Bäume.

Abgenagte Stämme, Holzspäne am Boden und Äste und Sträucher, die in den Fluss ragen. Wer derzeit das rechte Limmatufer am Fischerweg entlangspaziert, dem dürften dutzende Bäume auffallen, die entweder angenagt sind oder schon komplett am Boden liegen. Kurz unter der Werdinsel waren offensichtlich in den letzten Wochen ein oder mehrere gefrässige Biber am Werk.

Dass die Biber in der Zone heimisch sind, ist seit Jahren bekannt. Normalerweise sind sie jedoch vor allem auf dem gegenüberliegenden Ufer und dem unteren Teil der Werdinsel unterwegs. Nun haben sie sich jedoch Bäume auf der anderen Uferseite und noch dazu in einem beeindruckenden Ausmass vorgeknöpft.

Fluss-Überquerung ist «ein Kinderspiel»

«Biber haben grosse Gebiete. Und von einem Ufer zum anderen zu schwimmen, um auf Nahrungssuche zu gehen, ist für sie natürlich ein Kinderspiel», erklärt die Biberfachstelle des Kantons auf Nachfrage von ZüriToday.

Bleibt aber noch die Frage, was aus den angenagten oder schon gefällten Bäumen passiert. Grün Stadt Zürich erklärte auf Nachfrage, dass man Kenntnis davon habe, dass an verschiedenen Orten Bäume angeknabbert wurden.

Wenn sich der Biber ansiedle, sei das in erster Linie ein Zeichen von einem attraktiven Lebensraum, meint Max Ruckstuhl, Fachperson Naturschutz. «Wichtige, landschaftsprägende Bäume haben wir vorsorglich definiert und würden sie mit Gitternetzen vor dem Frass schützen», so Ruckstuhl.

Neue junge Bäume

Das Annagen und Fressen von Gehölzen liege in der Natur des Bibers, insbesondere im Winterhalbjahr, sagt Ruckstuhl weiter. An einzelnen Standorten werden auch wieder junge Bäume gepflanzt, antwortet der Experte auf die Fragen, ob die Bäume wieder aufgeforstet werden. «Da die Weiden eine Leibspeise des Bibers sind, weiches Gehölze, handelt es sich in erster Linie um Weiden.»

Wie Max Ruckstuhl weiter erklärt, haben sich Biber bereits vor rund zehn Jahren wieder begonnen, in der Stadt Zürich anzusiedeln. «Seither beobachten wir regelmässig Biber entlang der Limmat und anderen Gewässern», so Ruckstuhl. Grün Stadt Zürich wie auch die Bevölkerung begrüssen die Rückkehr des Bibers. Es ist ein Zeichen für den attraktiven Lebensraum für Tiere.

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(baz/roa)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 27. Februar 2024 06:55
aktualisiert: 27. Februar 2024 06:55