Quelle: In der Stiftung St. Jakob werden Dreikönigskuchen gebacken / 5.1.2024 / TeleZüri

«Nur zwei Bestellungen»

Darum verkaufen Zürcher Bäckereien weniger Dreikönigskuchen

Der 6. Januar fällt dieses Jahr auf einen Samstag. Das spüren Zürcher Bäckereien. Weil in vielen Unternehmen am Wochenende nicht gearbeitet wird, fehlen Bestellungen. Es gibt aber auch Ausnahmen.

«Wir haben gerade mal zwei Bestellungen für Dreikönigskuchen erhalten», fasst eine Verkäuferin der Bäckerei Tanner die Situation zusammen. Normalerweise seien es weitaus mehr, zwischen 100 und 200 Vorbestellungen gehen beim Familienbetrieb aus Oerlikon ein. Weil der 6. Januar dieses Jahr auf einen Samstag fällt, fällt aber der Grossteil der Bestellungen von Geschäftskunden weg.

Dieses Schicksal teilt auch der Steiner-Beck, wie die Leiterin Marketing, Selina Stocker, auf Anfrage verrät. Letztes Jahr produzierte die Bäckerei aus dem Zürcher Oberland mit über 20 Filialen im ganzen Kanton circa 10'000 Stück, die Zahlen für dieses Jahr fehlen noch. Immerhin: Den grössten Teil an Dreikönigskuchen verkaufe man an Laufkundschaft.

Spitäler und Gefängnisse retten Geschäft

Auch bei der St. Jakob Stiftung spürt man das Ausbleiben dieser Aufträge. Gesamthaft verkaufe man 30 Prozent weniger als im Vorjahr, «daran kann auch die Laufkundschaft nichts ändern.» Immerhin: Die Stiftung beliefert auch die Zürcher Stadtspitäler sowie Gefängnisse, und die bestellen auch für einen Samstag.

Dieses Glück hat die Bäckerei Tanner nicht. «Der grosse Renner werden die Dreikönigskuchen dieses Jahr wohl nicht», meint die Verkäuferin. Rund um das Geschäft stehen Bürogebäude, von der Laufkundschaft erhofft man sich nicht allzu viel.

Samstag könnte bester Tag sein

Ortswechsel an den Zürcher Hauptbahnhof. Hier betreibt die vegane Bäckerei «Bakery Bakery» eine Filiale. Sie verkauft ihren «Dreikönig*innen Kuchen» seit dem 3. Januar. Produktionsleiter Martin Aegerter sieht dem Wochenende optimistisch entgegen. Die Laufkundschaft sei für sie wichtig, Geschäftskunden spielen eine kleinere Rolle. Man gehe gar davon aus, dass der Samstag der verkaufsstärkste Tag werde. «Wir haben viel vorproduziert und hoffen, möglichst viele Kuchen zu verkaufen», meint Aegerter.

Homeoffice setzt dem Geschäft zu

Möglichst viele Dreikönigskuchen via Filialen zu verkaufen, darüber freut man sich auch bei der Stiftung St. Jakob. Gerade auch, weil sich ein anderer Trend spürbar macht. «In den Zeiten vor dem Homeoffice war der Dreikönigstag in den Geschäften und Firmen ein Grossevent. Man stellte den Mitarbeitenden einen Dreikönigskuchen in den Pausenraum.» Dies, so der Geschäftsleiter, falle zunehmend weg.

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 5. Januar 2024 07:45
aktualisiert: 5. Januar 2024 23:58