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Zürich Inside

Magisches Zürich

Es gibt sie auch in Zürich: die heiligen Quellen und Pilgerbrünneli, die versunkenen Kultstätten, die Menhire und verborgene Steinreihen, die Höhlen, in denen Drachen und andere sagenhafte Wesen wohnen, die Chindli- und Ahnensteine, bei denen man Liebesmagie weben und sich den guten Rat der Ahnfrauen holen kann.

Ja, da reibt sich mancher erstaunt die Augen, gilt doch das von Zwingli geprägte Zürich als nüchterne Stadt. Dem ist keineswegs so. In den Bibliotheken finden sich Sagen, die vergessen zwischen verstaubten Buchdeckeln schlummern. Die Archive der Kantonsarchäologie sind wahre Schatzgruben, die von alten Opferplätzen, antiken Heiligtümern und frühchristlichen Kirchen zu berichten wissen. Beim Wandern zu den Orten hat sich herausgestellt, dass die alten Heiligtümer und die in den Sagen beschriebenen Orte oft an aussergewöhnlich schönen Plätzen in der Landschaft liegen. Viele von ihnen besitzen eine kraftvolle Ausstrahlung und nicht selten wohnt ihnen ein Zauber inne.

Drei dieser magischen Orte in der Stadt Zürich stellen wir vor, die etwas mehr von der Magie des Ortes, von seiner kraftvollen Ausstrahlung verraten. An den drei Orten der Kraft, stehen drei Kirchen, die allesamt mit der Legende unserer Stadtheiligen Felix und Regula verbunden sind.

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Foto: Keystone

Am ersten Ort, bei der Wasserkirche, verkündeten der Legende nach Felix und Regula das Christentum, wurden ihres Glaubens willen verfolgt und starben auch dort den Märtyrertod. Die Geschichte handelt vom Brunnen, der in der Legende ebenfalls eine Rolle spielt. Es ist eine magische Geschichte von heilkräftigem, ja heiligem Wasser.

Der zweite Ort ist die Krypta im Grossmünster. Dies ist der älteste Teil der Kirche und auch jener, der am tiefsten und der Erde somit am nächsten ist. Die Geschichte dazu ist eine irdische, sie handelt von der Erde. Wer von der Wasserkirche zum Grossmünster geht, steigt eine Treppe hinauf, denn die Kirche steht auf einem markanten Felsplateau, das zum Fluss hin steil abfällt. Dieser erhabene Platz ist ein offensichtlich hervorragender, um darauf eine Kirche zu bauen. Zudem liefert die Legende über die Zürcher Stadtheiligen einen weiteren Grund für den Kirchenbau an dieser Stelle. Der Legende nach sollen Felix und Regula, nachdem sie unten beim Fluss geköpft worden waren, ihre Köpfe unter den Arm genommen haben und vierzig Ellen bergan gegangen sein. Genau hier, wo nun das Grossmünster steht, sollen sie sich und ihre Köpfe niedergelegt haben und hernach beerdigt worden sein. Besucht man die Krypta, ist man der Erde am tiefsten verbunden und spürt ihre wirkenden Kräfte.

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Foto: Keystone

Die dritte Geschichte ist himmlischer Natur. Sie hat sich beim Fraumünster zugetragen. Dazu besucht man den Kreuzgang und Hof zwischen dem Stadthaus und dem Fraumünster, in dem Paul Bodmer einen irdischen Hirschen mit überirdisch leuchtendem Geweih gemalt hat. Der Fraumünsterhof ist ein Ort, an dem Wünsche ganz grandios in Erfüllung gehen. Reinhören in die Geschichte über das magische Himmelseil!

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Unser Zürich Experte Peter Bührer stellt spannende Themen, Geheimtipps und Neuentdeckungen aus der Limmatstadt vor. Ob Menschen, Plätze, Geschichten oder Produkte: Wir reden darüber.

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Zürich Inside Buch
Foto: Zur Verfügung gestellt
Quelle: Radio 24
veröffentlicht: 17. März 2018 08:00
aktualisiert: 17. März 2018 09:54