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Foto: Radio 24 mit Bildmaterial von Unsplash/Dawid Sobolewski
Good News of the Day

Wie drei Border Collies nach einem Waldbrand neue Bäume pflanzen

Anfang 2017 tobten in Chile heftige Waldbrände. Mehr als 580'000 Hektaren Wald und Grünflächen verbrannten, etliche Tiere fanden in den Flammen den Tod. Jene die überlebt haben, tun sich seither bei der Essenssuche schwer.

«Dass das so gut funktioniert, hätten wir gar nicht gedacht.»
Francisca Torres, Hundetrainerin

Wie kann man der Natur helfen, sich möglichst schnell wieder zu erholen? Diese Frage stellte sich Hundetrainerin Francisca Torres. Schliesslich hatte sie eine Idee, mit der sie aber auch auf Kritik stiess. «Wir beschlossen aber trotzdem, es zu versuchen», sagt die 32-Jährige zum Magazin «Spektrum».

Die Hundetrainerin entwickelte einen speziellen Rucksack, den sie ihren drei Hündinnen Das, Summer und Olivia anzog. Der Inhalt: Samen von Blumen und Bäumen, die einzeln aus dem Rucksack hinaus fallen, sobald sich die Hunde bewegen. «Dass das so gut funktioniert, hätten wir gar nicht gedacht.»

Seither unternimmt die Chilenin lange Spaziergänge mit ihren Border Collies durch den verbrannten Wald. Bis zu 20 Kilometer legen sie dabei zurück. Den ersten Samen-Spaziergang unternahm die Hundetrainerin im März, mittlerweile sieht man die ersten Resultate. Der Wald ergrünt, die Tiere kehren zurück.

«Ich hoffe, dass bis Ende 2018 noch mehr Blumen und Bäume für Bienen und andere Insekten keimen und wachsen werden.»
Franzisca Torres, Hundetrainerin

Beeindruckt vom chilenischen Projekt ist der deutsche Professor Martin Guericke, der den Studiengang Forstwirtschaft an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNE) in Eberswalde leitet. Die Idee sei spannend und ein ganz neuer Ansatz, sagt er zu «Spektrum»: «Wenn die Bedingungen stimmen, können sich aus der ‹Hundesaat› erste, unregelmäßige Waldstrukturen entwickeln.» Eine andere Lösung wäre gemäss dem Experten die Besamung mittels Drohnen. Doch diese Lösung ist um einiges teurer.

Torres wird auf jeden Fall weiter mit ihren Hündinnen lange Spaziergänge unternehmen. «Ich hoffe, dass bis Ende 2018 noch mehr Blumen und Bäume für Bienen und andere Insekten keimen und wachsen werden.»

Quelle: watson.ch
veröffentlicht: 4. Januar 2018 09:38
aktualisiert: 4. Januar 2018 09:38