Weil er «so viel zu Weihnachten bekommen hat» – 16-Jähriger spendet 360 Euro
Wenn die Berliner Sozialarbeiterin Anna-Sofie Gerth etwas auf Twitter schreibt, liken den Beitrag jeweils rund 10 Personen. Bis auf das eine Mal am 25. Dezember, als sie folgenden Beitrag auf Twitter stellte:
Eben kommt ein 16 jähriger Junge in die #Bahnhofsmission und sagt: „Ich habe so viel Geld zu Weihnachten bekommen und möchte gerne einen Teil weitergeben.“ Er legt mir 360€ hin und wünscht frohe Weihnachten
— Anna Sofie (@AnnaHBTC) 25. Dezember 2017
Ihr Tweet verbreitete sich schnell im Netz. Über 7000 User haben den Beitrag mittlerweile gelikt, über 1000 ihn retweetet. Die Geschichte des 16-Jährigen, der einen Teil seines Weihnachtsgeldes spendet, damit Schlafsäcke, Lebensmittel und Unterwäsche für Obdachlose gekauft werden können, rührt die User. Was man auch an den Antworten sieht.
Ich suche nicht nach Worten 🙂
— EureWortschaft, MdB (@EureWortschaft) 26. Dezember 2017
Wenn ein Junge so viel Geld spenden will und kann, ist das toll. Und jedem einzelnen sei sein Reichtum vergönnt. Im Vergleich zu den meisten anderen ist das jedoch übermäßig viel Geld. Und dieses Ungleichgewicht erschrickt mich.
Bester Weihnachtstweet!
— Guildo v. Winterberg (@Guivowint) 26. Dezember 2017
Und Glückwunsch an die Eltern - alles richtig gemacht :-)
Es gibt doch noch Menschen mit einem großen Herz, leider gibt es viel zu wenige davon
— Kerstin Schäfer (@KerstinSchfer6) 26. Dezember 2017
Ein 16-Jähriger, der so viel Geld spendet. Einige konnten dies gar nicht glauben.
Is nich wahr, od'r?
— WeCo14 (@WeCon14) 26. Dezember 2017
Wieder andere fanden es gar bedenklich.
Man bedenke bitte, dass er nur einen Teil abgegeben hat. Er wurde scheinbar mit Geld überhäuft. Ob die Eltern und Familie überhaupt wissen was sie da tun?!
— Gunther Fries (@Dschingels) 26. Dezember 2017
Die 29-jährige Sozialarbeiterin sagt selber zur Aktion des Jugendlichen: «Für mich war besonders, dass ein so junger Mann ein gesellschaftliches Problem erkennt, er die Stadt so wahrnimmt und sich engagiert.»
Gegenüber der «Welt» nimmt auch ihr Chef Stellung, der die Wahrheit der Geschichte bestätigt. Dieter Puhl betont aber, dass ihn auch die vielen kleinen Spenden bewegen. Zum Beispiel die fünf Euro der siebenjährigen Stella, die mit ihrer Mutter auch noch beim Brot schmieren half. «Eigentlich erleben wir jeden Tag ein Weihnachtswunder.»