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Foto: Radio 24 mit Bildmaterial von instagram/harvarduniversity
Good News of the Day

Harvard-Student reicht Masterarbeit in Form eines Rap-Albums ein

Obasi Shaw, der erste Harvard-Student, der ein Rap-Album als Masterarbeit einreichte.

Die Suche nach einem geeigneten Thema für eine Masterarbeit hat schon unzählige Studenten zur Verzweiflung getrieben. Auch Obasi Shaw, Englisch-Student an der renommierten Harvard Universität, zerbrach sich bis kurz vor Ablauf der Deadline den Kopf über seine Master-Thesis.

Seine Mutter war es schliesslich, die ihn auf die Idee brachte, Rap in seine Masterarbeit zu integrieren. Shaw, der schon seit längerem mit Rap experimentierte, war Feuer und Flamme.

«Einige Leute sehen Rap nicht als Kunstform», sagt Shaw. «Aber Poesie und Rap sind sich sehr ähnlich. Gedichte in Reimform vorzutragen war schon in der frühen englischen Dichtung weit verbreitet.»

An der Harvard University, einer der bekanntesten Hochschulen der USA, hatte man offenbar keine Berührungsängste. Seine Professoren an der Uni nahmen die Arbeit zur Überraschung Shaws nicht nur an, sie bewerteten sie sogar mit Summa Cum Laude Minus, der zweithöchsten Note.

Liminal Minds (etwa: Schwellen-Gedächtnisse), lautet der Titel des Albums, in Anspielung auf die bekannte Fernsehserie Criminal Minds. Shaw verarbeitet darin das Trauma der Schwarzen Bevölkerung in den USA, wie er der hauseigenen Zeitung Harvard Gazette erzählt: «Schwarze in den USA sind immer noch gefangen zwischen Freiheit und Sklaverei. Sie sind zwar frei, aber die Auswirkungen der Sklaverei existieren in der Gesellschaft und im Unterbewusstsein der Menschen weiter.»

Jeder Song sei eine Erforschung des Schwellenzustands der Schwarzen zwischen Sklaverei und Freiheit, erklärt Shaw, der die Rapper Chance und Kendrick Lamar zu seinen Vorbildern zählt.

Quelle: watson.ch
veröffentlicht: 17. Mai 2017 09:52
aktualisiert: 24. Mai 2017 11:46